Unser Umgang mit Extremismus
Als Bayerisches Jugendrotkreuz gestalten wir mit unseren Angeboten die Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Hierbei übernehmen Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter und auch Verantwortliche auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene eine verantwortungsvolle Aufgabe: denn die Ausführung dieses Amtes hat auch immer damit zu tun, die eigene Rolle zu suchen, zu finden und (neu) zu justieren. Gerade in unsicher werdenden Zeiten ist es zunehmend wichtig, dass Leitungs- und Führungskräfte in ihrem Rahmen Orientierung geben. Unsere Mitglieder, Kinder und Jugendliche sehnen sich immer stärker nach Stabilität und sorgen sich vor Unsicherheiten. Dies zeigen eindrucksvoll die in diesem Jahr veröffentlichte Shellstudie, der Kinder- und Jugendbericht sowie die Sinus-Milieu-Studien (s. hierzu auch Wie ticken Kinder und Jugendliche heute? in unserem Blog). Die Vielzahl von Krisen und Problemen wie Kriege, Energieknappheit, Inflation oder Klimawandel, die sich mitunter überlagern und verstärken, stimmt die 14- bis 17-jährigen Jugendlichen in ihrem Allgemeinbefinden ernster und besorgter denn je. So zeichnet die aktuelle Shell-Studie ein differenziertes Bild der Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren in Deutschland: Sorgen und Ängste über Politik, Gesellschaft und Umwelt nehmen zu. Viele sehnen sich nach einfachen Antworten und sind empfänglich für populistische Positionen.
Mit unserer Positionierung Umgang mit Extremismus im Verband möchten wir dazu beitragen, diese Herausforderungen zu diskutieren und geben euch Material an die Hand, mit dem ihr euch mit eurer Rolle als Leitungskraft auseinandersetzen könnt. Vor allem vor dem Hintergrund der Rot-Kreuz-Grundsätze Menschlichkeit und Neutralität. Denn die Neutralität des Roten Kreuzes wollen wir nicht verstanden wissen als Ausrede für Tatenlosigkeit. Wir werden in unseren Verbandsfunktionen immer stärker gefordert, uns mit der Ausprägung von Neutralität auseinanderzusetzen. Und auch als Jugendverband, wie das Bayerische Jugendrotkreuz nach SGB VIII einer ist, obliegt uns diese. Wir laden dazu ein, euch damit zu beschäftigen. Und mit eurer Unterschrift könnt ihr zum Beispiel im Rahmen eurer möglichen Kandidaturen als Gruppenleiter/-innen oder anderer Funktionen im Wahljahr ein starkes Zeichen für Demokratie setzen.