
JRK als Safe Place
Das Leitthema dieser Baff ist „Schutz“, dazu passend wollte ich ein Thema für diese Kolumne finden. Dabei habe ich mich gefragt: Wie definiert sich Schutz? Für mich ist Schutz etwas, das Unsicherheiten ausgleicht, Gefährdungen abhält und dadurch Schaden vermeidet und so bin ich auf „Safe Places“ gekommen.
Safe Places oder zu Deutsch: geschützte Räume, sind im soziologischen Sinne Orte oder Umgebungen, die frei von Diskriminierung sind, sie sollen insbesondere Sicherheit und Geborgenheit bieten.
Ein Safe Place umfasst also weniger einen konkreten physischen Ort, sondern steht im Zusammenhang mit Vertrauen, Unterstützung, Respekt und Räumen, in welchen man dieses erfährt.
Und da kommt das JRK ins Spiel, denn unsere Jugendgruppen können ein solcher Safe Space sein. Durch unser Engagement und unsere Werte bieten wir Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen solchen Ort ganz ohne, dass der Fokus zwangsläufig auf Probleme gerichtet sein muss, denn allein durch regelmäßige Treffen, gemeinsame Aktivitäten und Interaktionen innerhalb der Gruppe kann innerhalb unserer Gemeinschaft ein solcher Ort entstehen. Insbesondere in jungen Jahren ist es wichtig, einen Ort zu haben, an dem man sich respektiert fühlt, an dem man „empowered“ wird, und lernen kann, wie divers die Welt ist.
Als JRK lehren wir nicht nur Erste Hilfe, Humanitäres Völkerrecht oder Notfalldarstellung, sondern spielen auch eine wichtige Rolle, indem wir Safe Places schaffen, die besonders schützens- und fördernswert sind. Unter diesem Aspekt ist es umso wichtiger, dass wir uns gemeinsam dafür einsetzen, unsere Safe Places zu erhalten und auszubauen. Dies können wir, indem wir uns für unsere Werte einsetzen, sie weitergeben und für uns selbst einstehen – sei es in der Legitimation in den Verband hinein, vor Geschäftsführer:innen und Vorstandsmitgliedern, als auch nach außen in Richtung Politik. Denn Jugendarbeit prägt die gesamte Gesellschaft!