Eunmira und die JRK-Gruppe aus Röthenbach

Könnt Ihr Euch noch an Enumira erinnern, den kleinen Drachen, der Euch im vergangenen Jahr zu den Wettbewerben eingeladen hat?

Tanja Ferber, Caro, Christine, Manu, Bibi & Micha
1/1996

Er war ja bei seiner Entdeckungsreise auf so einige Probleme gestoßen, die es zu lösen galt: Zum einen bekam er ganz schlimme Zahnschmerzen, weil er immer nur Süßes gegessen hatte und keine Zähne putzen wollte. Zum anderen ist er dem armen alten Mann begegnet, der krank war und um den sich niemand kümmern wollte. Und es gab den Umweltsünder, der seinen Unrat in den Bach mit den vielen bunten Fischlein geschüttet hat. Die gute Fee vom Flußufer hatte Enumira gesagt, daß er diese Probleme lösen könnte, wenn er nur seine Augen offen hielte... ... Und da muß ihm wohl die JRK-Gruppe aus Röthenbach begegnet sein, wie ihr folgender Bericht beweist:

Als Enumira gedankenversunken weiterging und über die Worte der guten Fee grübelte, entdeckte er uns bei einer unserer Gruppenstunden. Da kam er auf die Idee, uns zu fragen, ob wir nicht ein bißchen Power in den Umweltschutz bringen könnten. Er erzählte uns von seinem Problem, und wir stürmten sofort voller Elan zum Fluß. Zuerst fischten wir die kleinen Fische aus dem Gewässer, und auch Karpfen Fritzi wurde nicht vergessen, als sie zum Aquarium getragen wurden. Christines Nachbar lieh uns das Aquarium, denn er wollte auch ein gutes Werk beitragen, und bei ihm stand das Aquarium eh nur im Keller herum. Als nun alle Fische aus dem Fluß geangelt waren, zog Jürgen am Stöpsel, und das ganze verschmutzte Wasser schoß mit einer Bombengeschwindigkeit in den Abguß hinaus. „Boah!“ war alles, was Enumira und Manu sagen konnten, als sie all den Schmutz sahen, der nun am Flußgrund lag. Roland und Martin wurden bestimmt, den restlichen großen Müll einzusammeln -zur Freude aller- da sie in den letzten paar Gruppenstunden immer nur geschwätzt und „Scheiße gebaut“ haben. Aber die zwei hatten einen Riesenspaß dabei, und so wollten die anderen schließlich doch nimmerzusehen und halfen mit. Eh, war das lustig, was man so alles finden konnte: alte Sok- ken, Plastikmüll und vieles mehr, was recycelt auf den Wertstoffhofgehören würde. Bibi behauptete sogar, sie hätte eine Unterhose vom Bauern Huber aus dem Hinterdorf gefunden! Micha legte schließlich noch ein gutes Wort bei der Wasserwacht ein, die dann das Wasser und das Flußbett reinigte, frisches Wasser einlaufen ließ und die Fische wieder aus dem Aquarium in den Fluß brachte. Wenn man ganz genau hinsah, entdeckte man, wie die kleinen Fischaugen glücklich strahlten und den Boys und Girls zublinzelten. Endlich würde kein Fisch mehr in diesem Fluß ersticken, und Babsi der Biber versprach aufzupassen, daß keiner mehr seinen Abfall in den Fluß wirft. Enumira, der kleine Drache, war unserer Gruppe für die Hilfe so dankbar, daß er beschloß, eine affengeile Party zu organisieren - und die war wirklich so affenstark, wie Enumira versprochen hatte. Erst spät in der Nacht, als der Mond ins Bett ging und die Sonne aufstand, gingen die letzten von uns singend nach Hause. Jetzt gab es für Enumira nur noch das Problem mit den Heilkräutern, die er ja unbedingt für den kranken alten Mann brauchte. Da startete unsere JRK-Grup- pe kurzerhand am nächsten Tag eine Waldexkursion und verschob das Thema „die Jahreszahlen der Entstehung des Roten Kreuzes“ auf nächste Woche - schließlich gehen Freunde vor! (Caro war am eifrigsten dabei, denn sie mochte das Thema mit den Jahreszahlen gar nicht!) Mitten im Wald trafen wir auf Boris Biber (der Freund von Bab- si Biber), derdieturbostarke Heilkräuterzahnpaste erfunden hat. „Myrrhe, Minze, Schlamm und Salbei!!“ Macht Zähne so weiß wie nie! Und außerdem war Boris Biber bekannt für seinen galaktischen Hustentee, mitdemersogarden Husten von der Schildkröte „Grippi“ kurierte. Boris Biber hatte ein gutes Herz und schenkte uns eine Kiste der besten Zahnpasta und jede Menge Hustentee. Die Zahnpasta verkauften Tanja und Bibi auf dem Stadtflohmarkt in Ellhofen- City und erwarben für das Geld dicke, flauschige Wolldecken, die sie Enumira für die Armen und den kranken Mann gaben. Enumira war sehr glücklich, daß er dem alten Mann, den Armen und noch vielen mehr helfen konnte, und er entdeckte, daß Geben viel schöner als nehmen sein kann. DasAllergenialsteaberwar.daß alle traurigen, einsamen alten Menschen zusammenkamen, um sich eine Decke und Hustentee zu holen, und sich dabei miteinander anfreundeten und lachten und redeten. Und ein paar unter ihnen gründeten ein „Altenrotkreuz“ (für’s Jugendrotkreuz fühlten sie sich dann doch nicht jung genug). Sie wollten jedoch auch eine Gemeinschaft gründen, die zusammenhält, die was unternimmt, wenn andere nur reden und blöd schauen, und sie wollten Freunde sein. Als Enumira nach all den Erlebnissen wieder nach Hause ging, beschloß er, auch irgendwann ins Jugendrotkreuz zu gehen. Ganz bestimmt - und die kleine Fee, die ihm so gut gefiel (die, die am Flußufer wohnt), die wollte er dann gleich mitnehmen - aber das ist eine andere Geschichte. Jetzt wollte der kleine Drache erst mal wieder zu seiner Mama heim, und er lief so schnell er konnte. Seine Mutterwartierisch froh, als sie ihr "kleines Drachenbaby" wieder in die Arme schlie ßen konnte und machte ihm das affenstärkste Drachenmenü, daß Enumira je gegessen hatte. Und Zahnschmerzen hatte er auch nicht mehr, denn eine Zahnpasta von Boris Biber hatte er mitgenommen - und nach jeder Süßigkeit wird geputzt - das hat er sich fest vorgenommen. HAPPYEND

Berichtigung der Redaktion: In der Ausgabe 4/95 der baff hat sich auf Seite 19 ein kleiner Fehler eingeschlichen: Wir berichteten über die Gewinner eines Malwettbewerbs. Diese kommen nicht aus Röthenbach, sondern vom JRK Röttbach. Sorry!

hier gehts zum Gewinner-Artikel des Malwettbewerbs (s. Box)