Alle können helfen

Das JRK Weißenburg hat sich auch weiterhin um die liebenswerten Asiaten gekümmert, die ja mittlerweile sogar schon Wettbewerbs-Thema waren. Diesmal erzählt Gerhard Grimm, wie es weitergegangen ist und hat außerdem eine riesige Bitte an Euch alle: Wir waren auch in der Zwischenzeit wieder sehr aktiv. Der Erste-Hilfe-Kurs wurde abgeschlossen - mit sehr großem Erfolg sogar - denn es zeigte sich,
daß unsere asiatischen Freunde sehr gut mit Verletzungen umzugehen verstehen. Sie waren auch theoretisch prima vorbereitet, so daß die Abschlußprüfung gute Erfolge zeigte. Im Fasching haben wir die Jugendlichen des Heims in Möhren zu einem bunten Nachmittag nach Weißenburg geholt. Nachdem erst einmal das Eis gebrochen war, verlief die Veranstaltung voller Gaudi und wurde ein voller Erfolg. Abends wollte keiner unserer kleinen Freunde nach Möhren zurück. Leider wird es nun schwieriger, uns um sie weiter zu kümmern. Ihre Zeit im Heim ist abgelaufen und sie ziehen in eigene Wohnungen um. Nachdem sie neun Monate intensiv deutsch gelernt und die Abschlußprüfung abgelegt haben, werden sie jetzt an Arbeitsstellen vermittelt und bekommen Wohnungen zugewiesen. Damit werden diese Menschen aber aus dem gewohnten Familienverband - bei dem vom Großvater bis zum Enkel alle unter einem Dach lebten - herausgerissen und über das ganze Land verteilt. Es wird sicher noch viele Probleme geben.

Beim größten Problem aber können wir alle mithelfen, es zu lösen. Die Vietnamesen brauchen Kontakt zu Deutschen. Oft brauchen die Erwachsenen jemand, der mithilft, Formulare auszufüllen, der zeigt, wo man was einkaufen kann. Die Jugendlichen möchten sich mit anderen Jugendlichen unterhalten, einmal zum Tanzen mitgehen, kurz - sie wollen deutsche Kameraden. Auch die Kinder wünschen sich Spielgefährten und sicher möchten alle einmal das Leben in einer deutschen Familie kennenlernen.

Meine Bitte an Euch alle: Helft mit, den Vietnamesen das Leben bei uns zu erleichtern. Sicher werden einige in Euerer Nähe Arbeit und Wohnung finden. Ihr erfahrt darüber aus der Presse. Geht dann einmal hin, stellt Euch als Jugendrotkreuz vor und ladet diese Menschen einmal zu einem Kennenlernen ein. Ihr solltet keine spektakulären Aktionen veranstalten, sondern die Asiaten einfach in Eueren Lebens- und Freundeskreis einfügen. Ihr werdet bald erfahren, wie sehr sie unsere Bekanntschaft suchen, brauchen und wie dankbar sie sind, wenn man sich ein wenig um sie kümmert. Helft bitte alle mit, den von der Flucht strapazierten Menschen das Leben in Bayern ein wenig zu erleichtern. Wenn Ihr Fragen habt, wendet Euch ruhig an mich. Gerhard Grimm, JRK Weißenburg