Ein Mitglied des Italienischen Roten Kreuzes

Auf den Spuren des Roten Kreuzes

Voller Vorfreude machten sich 26 Teilnehmende des Jugendrotkreuzes und der Wasserwachtjugend aus Straubing Stadt und Landkreis auf den Weg nach Italien. Genauer gesagt ging es zur Geburtsstätte des Roten Kreuzes  – nach Solferino. Während ihrer einwöchigen Fahrt erkundeten die Nachwuchs-Rotkreuzler:innen die Region, besuchten historische Orte und genossen das kühle Nass des Gardasees.

Anna Schindler
1/2025

Nach einem kurzen Kennenlernspiel am ersten Tag besuchten die Jugendlichen gemeinsam mit ihren Betreuer:innen den „Rocca di Solferino“. Dieser 23 Meter hohe Turm beherbergt Erinnerungsstücke vom Schlachtfeld der historischen Schlacht von Solferino im Jahr 1859. Diese Schlacht gilt als das geschichtliche Ereignis der Rotkreuzgründung. Der Gründer Henry Dunant sah damals die Tausenden von Verletzten und konnte nicht wegsehen. Er ergriff kurzerhand die Initiative und organisierte Hilfe für die Verwundeten – unabhängig davon, auf welcher Seite die Soldaten gekämpft hatten. Im weiteren Verlauf der Fahrt besuchten die Jugendrotkreuzler:innen weitere geschichtsträchtige Orte. Ein Highlight war das Rotkreuz Museum, in dem die Jugendlichen nicht nur viel über die Geschichte des Roten Kreuzes erfuhren, sondern auch Hinterlassenschaften der Schlacht hautnah betrachten konnten, darunter medizinisches Besteck, alte Verbände und Tragen. Zum Pflichtprogramm gehörte auch der Besuch des offiziellen Rotkreuzdenkmals, das anlässlich des 100. Jahrestags der Schlacht errichtet wurde. Dieses Denkmal, aus Steinplatten aller nationalen Hilfsgesellschaften des Roten Kreuzes zusammengesetzt, symbolisiert die weltweite Ausbreitung der Bewegung, die in Solferino ihren Ursprung nahm. Ein weiteres eindrucksvolles Ziel war die „Capella Ossario di Solferino“, auch Knochenkapelle genannt, in der die Überreste Tausender Gefallener der Schlacht aufbewahrt werden.

Nach einem so intensiven Rotkreuz-Tag ließen die Teilnehmenden den Abend entspannt bei einer Runde Schwimmen oder einem Eis in Sirmione ausklingen. Doch auch der Spaß kam während der Jugendfahrt nicht zu kurz: Am Dienstag stand ein Besuch im Gardaland auf dem Programm. Von wilden Achterbahnfahrten über die Wildwasserbahn bis hin zum 4D-Kino war für jede:n etwas dabei Am Mittwoch führte es die Jugendlichen nach Verona, wo sie eine selbstorganisierte Stadtführung unternahmen. Der Tag endete mit einer gemütlichen Runde Tretbootfahren oder einem Bad im Gardasee. Zur Entspannung wurde am Donnerstag ein Aquapark besucht. Hier konnten die Teilnehmenden selbst entscheiden, ob sie den Tag actionreich auf Rutschen oder lieber entspannt im Wellenbad verbringen wollten. Nach einer ereignisreichen Woche voller Rotkreuzgeschichte, Spaß und Action ging es am Freitagvormittag zurück nach Haus.

Fahrtleiter und Leiter der Jugendarbeit Marvin Kliem zeigte sich begeistert über die rege Teilnahme an der diesjährigen Jugendfahrt des Kreisverbands nach Norditalien.

Alle zwei Jahre organisiert das Jugendrotkreuz eine große einwöchige Jugendfahrt mit einem speziell konzipierten Rotkreuzprogramm. Nach der ersten Fahrt nach Solferino im Jahr 2018 folgten Reisen an die Nordsee (2020) und ins Camp des ungarischen Jugendrotkreuzes am Plattensee (2022). In diesem Jahr führte der Weg erneut nach Solferino. „Uns ist es wichtig, dass unsere Mitglieder schon früh an die Rotkreuzidee herangeführt werden, Kontakte zu unseren befreundeten Jugendgruppen im europäischen Ausland knüpfen und die Idee des Roten Kreuzes leben: Tutti fratelli! – Wir sind alle Brüder!“

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Die Teilnehmenden