Dieser Wettbewerb stinkt uns

Man kann dafür sein ! Man kann dagegen sein ! Aber wie man sich auch entscheidet, man sollte immer einen triftigen Grund, eine gute Argumentation besitzen. 

G. Seeger
2&3/1978

Zur Sache!

Seit einigen Wochen wird aus einem Bezirksverband mit Geschützen und aus allen Rohren scharf gegen die Wettbewerbe geschossen. Man verteilt Flugblätter! Es werden "offene Briefe" geschrieben und verteilt und man läßt Gruppenleiter geharnischte Briefe gegen die JRK-Wettbewerbe schreiben. Alles gut und schön, es sind demokratische Mittel. Nur erhebt sich die Frage: Weiß man, was man tut? Ich glaube nicht! Kritik ist ein Mittel zur Belebung eines jeglichen Handelns. Nur sollte sie sinnvoll und mit entsprechendem Wissen versehen sein. Ich bin auch nicht der Meinung das unsere JRK-Wettbewerbe das "Non plus Ultra" sind, z.B. die Themen, aber man versucht das Beste daraus zu machen. Das auch mal organisatorisch bei einer solchen Veranstaltung, die von Laien und nicht von ausgebildeten Fachleuten geleitet wird, etwas daneben geht, ist uns bekannt. Deshalb nehmen wir Kritik und zwar echte Kritik sehr ernst und versuchen bekannte Fehler nicht wieder zu machen. Was aber in den verschiedensten Veröffenlichungen steht, zeugt von einer Unwissenheit und vielleicht schon boshaften Einstellung gegenüber der Wettbewerben. Denn nur so kann ich mir erklären, daß Daten und Fakten angeführt werden, die überhaupt nicht im Entscheidungsbereich des Bayerischen Jugendrotkreuzes liegen, oder nach mehrmaliger Aufforderung (leider vergebens) zur Mitarbeit im Arbeitskreis Wettbewerbe hätten mit beeinflußt werden können. Aber da liegt der Hund begraben! Kritisieren oder einfach meckern ist leichter als Mitarbeit. Allein das Ausbilden der Gruppen in Bereichen des Rotkreuz-Wissens oder der Allgemeinbildung macht angeblich schon Schwierigkeiten. Ich habe mich auf diese massive Kritik hin in diesem BV einmal umgesehen und glaube einen Punkt gefunden zu haben, der einiges klärt. Von 24 Veranstaltungen (lt.Veranstaltungskalender) dienen ganze 2 (zwei!) der Ausbildung, die restlichen 22 sind reine Festivitäten oder Gaudi-Veranstaltungen irgendwelcher Art. Dies bringt natürlich einen großen Zustrom von Jugendlichen zum JRK. Das wollen wir auch, aber ist es der richtige Weg? Die Kreisverbände mit einer guten Ausbildung (also Arbeit und Lernen) haben natürlich nicht den Zulauf, sind aber z.B. bei Wettbewerben oder sonstigen Einsätzen top fit! Hier liegt, so glaube ich ein Problem. Ein weiteres liegt wohl in der Auswahl, der Ausbildung und im entsprechenden Einsatz der Gruppenleiter. Denn Gruppenleiter, die Rot-Kreuz-Wissen als unwichtig und nicht interessant betiteln sind meiner Meinung nach nicht die richtigen Repräsentanten einer Gruppe. Ich bin der Meinung, das seit vielen Jahren allen Teilnehmern an einem Wettbewerb das "Dabeisein" viel Spaß und Freude bereitet hat. Wenn man dann noch als Sieger weiter kam und andere Gruppen aus anderen Kreisverbänden oder Bezirksverbänden oder gar Landesverbänden kennenlernte, so war es wohl für alle ein großes Erfolgserlebnis. Dies nun einfach aus irgendwelchen Gründen zu zerstören, würden die wenigsten JRKler verstehen. Fehler sind dazu da, daß sie gemacht werden! Kritik soll nutzbringend sein! Kritik soll nicht zerstören! In diesem Sinn: Packen wir Sie an!