Kranzniederlegung

Delegation des Bayerischen Jugendrotkreuzes in Solferino

Anläßlich des 30. Gründungsjahres des Bayerischen Jugendrotkreuzes und des 150. Geburtstages von Henry Dunant, der die Idee der Hilforganisation (Rotes Kreuz) verwirklichte, fuhr eine Delegation des Bayerischen Jugendrotkreuzes nach Solferino und Heiden, wo Henry Dunant die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. 

N.N.
2&3/1978

Die 26 Personen umfassende Delegation fuhr über Bardolino ins Kriegsgebiet des Jahres 1859 zwischen Solferino und San Martino. Hier auf den Hügeln der schönen piemontesischen Landschaft wurde am 24.6. des Jahres 1859 wohl eine der blutigsten Schlachten in der Geschichte Italiens geschlagen. Der Ausgang der Schlacht führte 1861 zur Gründung des italienischen Reiches, das dann 1870 Rom zur Hauptstadt machte.

An den Gedenkstätten Henri Dunants

Diese Schlacht war letztlich der Anlaß zur Gründung der weltumspannenden Organisation des Roten Kreuzes durch den Schweizer Kaufmann Henry Dunant. Im Beinhaus von Solferino, in dem die sterblichen Überreste von mehr als 2.000 Gefallenen zum Frieden mahnen, wurde von der Delegation des JRK eine Gedenktafel angebracht. In einer kurzen Ansprache erinnerte Franz Reschei, stellv. Landesausschußvorsitzender, an das 30-jährige Bestehen des JRK in Bayern, das sich dem Gedankengut Dunants verschrieben hat wie alle RK-Gemeinschaften in der ganzen Welt.

Die JRK-Delegation in Solferino
Die JRK-Delegation vor dem Dunant-Denkmal in Solferino. Von dieser Stelle aus sah Dunant dem grausigen Geschehen vom 24.6.1859 zu.

Dann ging die Fahrt weiter ins schöne Appenzeller Land nach Heiden. Hier verbrachte Dunant nach langer Hetze durchseine Gläubiger die letzten 22 Jahre seines Lebens, sehr zurückgezogen im Bezirksspital. Er erfuhr seine "Rehabilitierung" 1901 durch die Verleihung des Friedensnobelpreises. Am 30. Oktober 1910 stirbt der große Wohltäter, Friedensfreund und Schöpfer der Genfer Konventionen. Seiner Idee und seinem Wirken verdanken Millionen von Menschen auf allen Kontinenten, aller Rassen, Hautfarben und Sprachen, Leben und Gesundheit. Im Bezirkskrankenhaus Heiden am Bodensee, dem langjährigen Aufenthaltsort Dunants, ist durch Privatinitiative ein Dunant-Museum eingerichtet worden. Im Kurpark von Heiden wurde vor einigen Jahren ein Dunant-Denkmal enthüllt. Hier an diesem Denkmal legte die JRK-Delegation einen Kranz nieder. Ein sehr netter Gast des BJRK, Maria de Lourdes Andrade-Lasso aus Ecuador, dort mit dem Aufbau des Jugendrotkreuzes befasst, nahm diesen Akt der Verehrung mit dem BAJ-Mitglied Emil Schneider vor. Franz Reschel sprach auch hier einige ehrende Worte im Gedenken an Henry Dunant. Ein Erlebnis für alle war dann noch das Grußwort des Präsidenten der Dunant-Gesellschaft, Jakob Hauk, der wohl einer der Letzten ist, die Dunant noch persönlich gekannt haben.