
Johannes und das JRK
Mit Johannes haben wir ein spannendes Interview geführt. Wie er ins JRK kam, erzählt er uns ausführlich.
Johannes, wie alt bist du?
Ich bin inzwischen 24 Jahre alt.
Seit wann bist du im JRK?
Ich glaube, seit 2015 oder 2016.
Wie bist Du ins JRK gekommen? Also woher hast Du die Information bekommen, dass es das JRK gibt? Hat Dich jemand mitgenommen?
Ich hatte immer schon Lust, Menschen zu helfen, die sich in Not befinden, welcher Art auch immer. Ich war, bevor ich beim JRK angefangen habe, in der Jugendgruppe der freiwilligen Feuerwehr der Stadt. Ich merkte aber, dass es irgendwie nicht so passt. Ich wusste von einer Freundin, dass es eine Jugendgruppe auch vom Roten Kreuz gibt.
Wieso bist du ins JRK gekommen?
Anfangs wollte ich mehr über Erste Hilfe und Medizin wissen. Ich wollte wissen, was ich machen kann, wenn sich jemand verletzt hat. Ich wusste bis dahin nicht, was JRK noch alles sein kann.
Hat das JRK Dein Leben beeinflusst? Wenn ja, inwiefern?
Das JRK hat mich sehr beeinflusst. Ich glaube, wäre ich ins JRK nicht gekommen, wäre ich ein anderer Mensch. Ich habe eine zweite Familie im JRK gefunden. Ich habe Freunde gefunden und bin mit denen durch dick und dünn gegangen. Ich habe gelernt, was es heißt, Teil eines Teams zu sein, durch zum Beispiel die Wettbewerbe, aber auch als Gruppenleiter. Ich konnte meine Kreativität ausleben und meine Idee einbringen, ohne dafür von anderen schief angeschaut zu werden. Ich konnte mich ein Stück weit selbst akzeptieren. Die Schulzeit war für mich hart. Mobbing und Ausgrenzung gehörten für mich leider dazu. Dann kam noch dazu, dass ich mir nicht eingestehen wollte, wer ich bin. Die Menschen im JRK haben mich trotzdem an die Hand genommen und mich auf dem Weg zur Selbstakzeptanz begleitet.
Was hat Dir damals geholfen, ins JRK zu kommen?
Ich hatte am Anfang sehr Angst, ins JRK zu kommen. Durch Probleme in der Schule und auch persönliche Probleme fiel es mir schwer, neue Dinge anzufangen und neue Leute kennenzulernen. Mir hat es geholfen, dass eine Freundin im JRK-Mitglied war. Und ich wenigstens eine Person hatte und nicht vollkommen allein dastand.
Was hat dir geholfen, im JRK anzukommen?
„Ich glaube, was mir geholfen hat, im JRK anzukommen, war, dass es am Anfang noch eine kleine Gruppe war. Wir waren um 15–20 Jugendliche, die alle im ähnlichen Alter waren. Unsere Gruppenleitenden waren auch nicht viel älter als wir. Damit konnte ich leichter anknüpfen und schnell Freundschaften finden. Die Leute waren offen und zuvorkommend. Ich fühlte mich von Anfang wohl. Was es auch einfach machte, war, dass ich schnell selbst eine Gruppe mitbetreuen durfte. Somit hatte ich eine Aufgabe, die mir Spaß machte.“
DIVERSITÄT IM JUGENDROTKREUZ:
Im Jugendrotkreuz bezeichnet Diversität die Vielfalt von Menschen in unserer Gesellschaft, die sich anhand von unterschiedlichen Dimensionen beschreiben lässt, wie:
Alter
schichtspezifische Soziologie
Religion
Geschlecht
kultureller Hintergrund
sexuelle Orientierung
Behinderung