
Gegen Rechtsextremismus
Fachstellen wie die Landeskoordinierungsstelle Bayern gegen Rechtsextremismus (LKS) verzeichnen derzeit einen deutlichen Anstieg an Anfragen.
Viele, vor allem auch junge Menschen, möchten sich gegen Rechtsextremismus engagieren. Oft wissen sie jedoch nicht wie und haben Bedenken, dass ihnen dazu die Zeit oder das nötige Wissen fehlt. Es besteht jedoch kein Grund zur Sorge: Das Tolle am Engagement gegen Rechtsextremismus ist, dass auch kleine Schritte einen sehr großen Beitrag leisten können. Auch Fachwissen ist dazu erstmal gar nicht nötig. So wie der Rechtsruck längst Realität ist, so ist auch die Auseinandersetzung damit – ob wir das wollen oder nicht – längst Teil unseres Alltags. Sie betrifft den Umgang mit rechtsextremen und menschenverachtenden Inhalten. Die Auseinandersetzung mit Versuchen der Unterwanderung und der Einflussnahme durch Rechtsextreme. Und nicht zuletzt, die oft schmerzhafte Konfrontation mit Menschen in unserem näheren, sozialen Umfeld, die sich zunehmend rechtsextrem orientieren. Plattformen, die – wie beispielsweise TikTok – besonders junge Menschen ansprechen, sind bei rechten Influencer:innen, sogenannten Hate-Fluencer:innen, äußerst beliebt. Die von ihnen geteilten Inhalte sind überwiegend legal und wirken zunächst unverfänglich. Deswegen gilt es genau hinzusehen, Memes nicht gedankenlos zu teilen, Infos zu den Quellen bzw. den Personen dahinter einzuholen. Und vor allem dort, wo Menschen verletzt werden, dagegenzuhalten.
Diese Gegenrede kann jede:r von uns leisten
Weil das aber nicht immer ganz so einfach ist, dient zur Unterstützung beispielsweise ein Argumentationstraining. Auch wenn es kein Patentrezept gibt, können hier wichtige Reaktionsstrategien für den Umgang mit menschenfeindlichen Inhalten vermittelt werden. Rechtsextreme Einflussnahme findet nicht nur online, sondern gezielt an Orten der Begegnung wie in Vereinen oder Jugendgruppen statt. Es ist oft schwierig herauszufinden, mit wem genau man es zu tun hat. Hierfür gibt es Fachstellen. Sie leisten Aufklärungsarbeit und begleiten bei der Entwicklung vom Handlungsstrategien, die eine rechtsextreme Einflussnahme dauerhaft verhindern sollen. So sinnvoll es ist, diese klare Haltung gegenüber Rechtsextremen in der Öffentlichkeit zu zeigen, umso schwieriger ist dies für viele Menschen im Privaten. Was, wenn die gute Freundin antisemitische Parolen von sich gibt? Wenn die eigenen Eltern an Verschwörungen glauben oder der Kollege sich zunehmend rassistisch äußert? Auch hier gibt es Beratungsstellen, die Betroffenen dabei helfen die Thematik anzusprechen und den Kontakt zur Person möglichst aufrecht zu erhalten ohne dabei das eigene Gesicht zu verlieren. Engagement gegen Rechtsextremismus ist heutzutage oft weniger ein Wunsch als eine Notwendigkeit. In jedem Fall ist es immer ein Engagement für Demokratie und in Solidarität mit Betroffenen. Es ist dabei wichtig, nicht alleine aufzutreten, sondern gemeinsam mit Verbündeten zu handeln.
Die LKS bietet bayernweit Information und Aufklärung, vernetzt Menschen und vermittelt Ratsuchende an Fach- und Beratungsstellen weiter. Alle Leistungen sind kostenfrei, aber sicher nicht umsonst.
Die LKS ist eine Einrichtung des Bayerischen Jugendrings (BJR). Sie ist bayernweit die größte Fachstelle im Themenfeld der Arbeit gegen Rechtsextremismus. Ihre Förderung erfolgt überwiegend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! und durch das Bayerische Staatsministerium für Familien, Arbeit und Soziales (BayStMAS).
Kontaktdaten:
Landeskoordinierungsstelle Bayern gegen Rechtsextremismus
c/o Bayerischer Jugendring
Herzog-Heinrich-Str. 7
80336 München
Mail: info@lks-bayern.de
Hotline: +49 151 212 212 07
Webseite: www.lks-bayern.de