Youth on the Run (YOTR)

Youth on the Run (YOTR) – ein 24 Stunden Rollenspiel zum Thema Flucht.

Florian Stadler
Florian Stadler / Stijn Cornelis
3/2022

Wenn man das so liest klingt das abstrakt. Inzwischen ist es möglich sich selbst ein Bild zu machen und ein Stück weit einen Einblick davon zu erhalten was es heißt, auf der Flucht zu sein.

Vom 08.07. - 10.07. fand der erste Run in Bayern im KV Freising in und um die KatSchutz Halle Marzling statt. 16 Instruktor*innen, 12 Helfende aus dem KV Freising und 21 Teilnehmende waren bei der Premiere dabei.

24 Stunden lang schlüpfen die Jugendlichen in neue Identitäten und werden Familien zugewiesen. Als „Familie“ machen sie sich auf den Weg von  Somalia nach Deutschland und stellen sich dabei vielen physischen und psychischen Herausforderungen. Diese sind realen Fluchterlebnissen nachempfunden.

Behördenwillkür, Erniedrigung, Nahrungs- und Schlafentzug – schlichtweg das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Dies sind nur einige der Erfahrungen, die Flüchtende auf ihrem langen Weg machen müssen. Die intensive Selbsterfahrung im Rahmen von YOTR bewirkt eine Sensibilisierung für die Flüchtlingsthematik und macht die Kernanliegen und die Wichtigkeit des Humanitären Völkerrechts greifbar.

Mit dem Einsatz des Rollenspiels YOTR versuchen wir Vorurteile nachhaltig abzubauen und Empathie für geflüchtete Menschen aufzubauen.

Von den Teilnehmenden kam gutes Feedback und knapp die Hälfte möchte sich künftig als Instruktor* in für YOTR engagieren. Wir planen für das nächste Jahr wieder einen Run in Bayern und zudem eine Ausbildung für Instruktor*innen anzubieten. Auch die Kooperationen mit anderen JRKs, die YOTR anbieten, wird fortgeführt.

An dieser Stelle sei mir ein persönlicher Kommentar erlaubt:

Ich habe YOTR 2016 beim letzten Supercamp kennengelernt und war sofort Feuer und Flamme. Jetzt, sechs Jahre später, konnten wir in Bayern das Konzept umsetzen. Es ist ein unglaubliches Gefühl das mitzuerleben.

Vielen Dank allen, die dazu beigetragen haben, dass es möglich wurde!

Neben dem sehr guten Konzept finde ich die internationale Dimension von YOTR so spannend. Das Konzept ist in vielen Ländern Europas im Einsatz und es gibt Kooperationen mit vielen anderen JRKs aus anderen Ländern.

Diese internationale Zusammenarbeit macht für mich einen großen Reiz Teil der Rotkreuz Arbeit aus, der bei den normalen Tätigkeiten oft nicht so ausgeprägt ist.

Alle Informationen findet Ihr hier