Briefeinsendung

Liebe baff-Leser, im Präsidiums traf vor kurzem dieser Brief ein, den wir Euch verkürzt vorstellen möchten. Vielleicht möchte der eine oder andere diese Idee aufgreifen. 

Raimund Eberle, Vorsitzender BRK Oberbayern
4/1994

Sehr verehrte Frau Landrätin,
sehr geehrte Herren Landräte,
in dem von der Bayerischen Staatsregierung ausgerufenen ”Jahr des Ehrenamts” habe ich dieser Tage mit jungen Leuten diskutiert, die im Jugendrotkreuz des Bayerischen Roten Kreuzes ehrenamtlich in der  Jugendarbeit tätig sind, insbesondere Jugendgruppen betreuen. Ich hob die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit für das Leben in der staatlichen und kommunalen Gemeinschaft hervor und wies darauf hin, daß der Bayerische Ministerpräsident jetzt sogar ein eigenes Ehrenzeichen für ehrenamtliche Tätigkeit verleiht. Die jungen Leute nahmen das aufgeschlossen und interessiert zur Kenntnis. Sie meinten aber - nicht zu Unrecht -, daß das Engagement junger Leute kaum gewürdigt werde, weil solche Auszeichnungen oder andere öffentliche Anerkennungen wohl erst nach viele Jahre währender Tätigkeit zu erwarten sind, wie sie bei der Arbeit  junger Menschen mit noch Jüngeren gar nicht möglich ist. Ich hatte insgesamt den Eindruck: Man will nicht unbedingt mit Lorbeer geschmückt werden, aber ein - wie man in Altbayern sagt - ”Derkenna” würde schon  freudig angenommen und wäre eine zusätzliche Motivation. Im Laufe des Gesprächs fragte ich einfach so heraus: Wäre es für Euch zum Beispiel etwas wert, wenn Euch Euer Landrat einmal im Jahr zusammenholen würde und bei ein paar Würstl mit Euch über die Jugendarbeit reden würde?’ - freudige Zustimmung. Erlauben Sie, daß ich diese Anregung an Sie weitergebe. Sicher gibt es auch in anderen Organisationen in Ihren Landkreisen  junge Leute, die sich ähnlich in aller Stille ehrenamtlich engagieren, ohne daß man davon Notiz nimmt.