Ungarische Behindertenfreizeit am Plattensee

Vier Ingolstädter waren bei einer ungarischen Behindertenfreizeit am Plattensee in Balatonmariafürdö: Kreisgeschäftsführer Josef Stefan, Dolmetscher Franz Jachmanowski und Manu und Heidi, zwei JRKler. 

Heidi Essenbach / Manu Ostermeier
4/1994

74 körperbehinderte Kinder und Jugendliche erholen sich dort, die von 25 Betreuern umsorgt werden. Trotz anfänglicher organisatorischer und sprachlicher Probleme werden wir sehr herzlich aufgenommen. Vieles erleben wir in den folgenden Tagen mit den Behinderten gemeinsam. Unter anderem beteiligen wir uns am kreativen Basteln, lauschen einem Konzert des Musikvereins Sopron und beteiligen uns an einem bunten Abend.  An diesem Abend müssen verschiedene Aufgaben in Gruppen gelöst werden, wie z.B. ein Kartoffelspiel, Wassertransport mit Strohhalmen, eine Liebeserklärung an einen Stuhl und eine Roboterschau. Nachdem die Kinder dann im Bett sind, unterhalten wir uns mit den Betreuern und der Lagerleitung über unsere Erfahrungen in der Jugend- und Behindertenarbeit. Am Sonntag werden wir von der Lagerärztin Katalin in die hohe Kunst der “Perlenbaenderfertigung” eingewiesen. Nach dieser mühsamen Kleinarbeit wird ein Theaterstück über “Kaspers Kampf gegen die Freiheitsberaubung” von einer ungarischen Spielgruppe aufgeführt. Den Mittagstisch teilen wir mit einem Bezirksleiter des ungarischen Roten Kreuzes, Herrn Dr. Fabian. Von den behinderten Kindern wieder freudig aufgenommen wird auch das darauffolgende Puppenspiel, welches  wiederum von Kindern vorgetragene wird. 25 ungarische Jazztänzer zeigen trotz der schlechten Boden- und Wetterverhältnisse ihr Programm und werden dafür von allen Zuschauern auch mit großem Applaus belohnt. Die uns inzwischen lieb gewordenen Kinder verabschieden sich von uns am Sonntagabend mit einer “Mini-Playback-Show”. Wir sind sicher, diese Tage voller Nächstenliebe, Herzlichkeit und Aufopferung geben uns  die Impulse und die Kraft für unsere Jugendarbeit in der nächsten Zeit.