Grenzen überwinden

Dieses Motto galt nicht nur für die vergangenen Jahre, sondern auch in diesem Jahr wieder für den Bezirksverband Unterfranken. Diesmal standen die Länder Tansania, Ungarn und Schweden auf der Reise- bzw. Gästeliste. 

U. Hofmann / J. Henkel (Ungarn-Artikel)
U. Hofmann / J. Henkel
3&4/1999

Ungarn zu Besuch

Nachdem 1996 das ungarische Jugendrotkreuz erstmals zu Gast beim JRK Haßberge war, wurde die niemals verebbte Beziehung erneut aufgefrischt. Das JRK Haßberge hat zu einer Projektwoche mit dem Komitat Hajdü Nihar (Nähe Debrecen) zur Festigung der bestehenden Beziehungen eingeladen. Auch diesmal wurde ein gewaltiges Programm in vier Abschnitten absolviert. Die Programmpunkte reichten von A wie Ausbildung bis Z wie Zufriedenheit der Teilnehmer. Eingestiegen wurde über eine ökologische Kulturwerkstatt, in der es um gesunde Ernährung, das „richtige" Einkäufen oder das Testen von Gewässern ging. Der zweite Abschnitt widmete sich der laufenden Anti-Personen-Minen-Kampagne und brachte eine vielseitig ersetzbare Wanderausstellung zum Thema „Minen“ hervor, die sogleich im Krankenhaus Haßfurt aufgestellt wurde. Nach so viel Arbeit ging es erstmal auf „Weltreise“ rund um den Globus, bei der es galt, sich mit den kulturellen Gepflogenheiten des Landes auseinander zu setzen. So führte die Reise nach Indien und dem Thema der Kinderarbeit oder nach Kolumbien, dort wurden die „Wellblechkinder“ besucht. Kulinarisch legte sich die Gruppe auf Indien fest und kochte zusammen einen Indischen Reistopf.
Die Heimreise wurde durch Krisengebiete der Erde, wie dem Kosovo oder in Afrika, angetreten, um sich u. a. der Situation von Kindern im Krieg bewußt zu werden. Neben soviel Thematik wurde die Projektwoche durch ein spaßiges und vielseitiges Rahmenprogramm abgerundet. 

IB Schweden

Mit Spannung erwartete ich den 21. Juli, an dem die IB „Youth Power 99“ in Mariefred /Schweden für mich, Julia aus Hausen/Rhön, und den beiden anderen Deutschen, Katrin aus Hamm und Krysztina aus  Düsseldorf began. Schon am Flughafen in Stockholm und erst recht in Mariefred wurde die Größe und Internationalität spürbar: 500 Teilnehmer aus 120 Nationen. Es war schon toll, so eine Multi-Kulti-Gruppe und ein herzliches Kontaktieren vom ersten Tag an. Die eindrucksvolle Eröffnungsfeier von „Youth Power 99“ am Freitag fand in einem riesigen Zirkuszelt statt. Mit ABBA, Folklore, Theaterstücken, Jesterdance und Märchen wurden wir schwungvoll auf das Gastgeberland eingestimmt. Dem festlichen Rahmen gab die Rede von Comelio Sommaruga, dem Präsidenten des IKRK, einen ganz besonderen Glanz. Mit Live-Bands und DJ tanzten wir in den Abend und die Nacht. Die Teilnehmer konnten an den „normalen“ Tagen an Arbeitsgruppen und den vielseitigen Freizeitaktivitäten sowie Schloß- und Museumsbesuchen teilnehmen. Der „große Tag“ war der Dienstag, an dem die 120 Delegationen mit ihren Nationalflaggen singend und pfeifend durch die Stockholmer Innenstadt marschierten. Ziel war der Marktplatz von  Stockholm, an dem alle Flaggen gehißt wurden und wir mit unseren Körpern das Rote Kreuz darstellten. Den Mittwoch und den Donnerstag nutzte ich, um mit den Leuten aus aller Welt zu plauschen, wobei ich schon ein wenig „Abschiedsschmerz“ verspürte. Die Abschlußfeier mit Maori-Tanz, afrikanischen Trommelstücken,Tänzen und Liedern aus aller Welt wurde zu einem unvergeßlichen Erlebnis. „Meine Begeisterung läßt sich nur schwer in Worte fassen, deshalb rate ich jedem, im Englisch-Unterricht gut aufzupassen und mal selbst an einer IB teilzunehmen!“