Von Minne, Mönchen und Mäusen

Bundeswettbewerb der Stufe II

N.N.
3&4/1998

Etwa alle 9 Jahre wird einem jeden Landesverband die Aufgabe zuteil, einen Bundeswettbewerb auszurichten. Heuer war das Bayerische Rote Kreuz an der Reihe, für die Landessieger der Stufe II die Veranstaltung vorzubereiten und durchzuführen. Das bedeutet viel Ehr’, aber auch viel Einsatz, um 18 Gruppen aus 19 Landesverbänden samt Betreuern, Fahrern und Equipment zu empfangen, unterzubringen, einzuweisen, zu bewirten, zu bewerten und zu  unterhalten. Der KV Roth-Schwabach hat sich die Erfüllung dieser Aufgabe zugetraut und sich unter der Leitung des zuständigen LdJA Reiner Hönsch, seines Stellvertreters Roger Büchner und mit Unterstützung des KG Heinz Reil darangemacht, den Wettbewerb für alle Beteiligten zu einem unvergeßlichen Erlebniswerden zu lassen. Gute Voraussetzungen hierfür bot der Austragungsort: Burg Wemfels ist eine steil aufragende Ritterburg aus dem Mittelalter mit  massiven Mauern, verwunschenen Winkeln, Wendeltreppen, Rittersaal, Waffenkammer, Ziehbrunnen, Klause und eigener Kapelle. Von den bis unter das gewaltige hohe Dach liegenden Schlafräumen aus kann man weit ins Rezattal blicken und sich je nach Grad der romantischen Veranlagung als Burgfräulein, Raubritter oder Minnesänger fühlen. Wen wundert’s, daß die rührige AG Wettbewerbe für den Musischen Bereich das Burginnere auserkor, wo jede Gruppe  Gelegenheit haben sollte, in einer eigenen 10 minütigen Aufführung eine mittelalterliche Szenerie zu entwerfen. Doch bevor das große Burgspektakel beginnen konnte, mußte im nahegelegenen Spalt der Parcours der übrigen Bereiche absolviert werden. Tatkräftige Unterstützung leistete hier die eigens angereiste Jugendgruppe des THW der Ortsgruppe Bonn. Trotz naßkalter Witterung betreuten die jungen Burschen zwischen 10 und 16 Jahren die Spiel- und Spaßstationen mit Einsatzfreude und Durchstehvermögen oder demonstrierten auf beeindruckende Weise, daß auch in ihrer Hilfsorganisation Spaß und „Helfenlemen“ zusammengehören. Mit der herzergreifenden Geschichte von der hübschen Prinzessin, die in Liebe zum sülzig-schmachtenden Minnesänger entflammt war, deren Königspapa aber darauf bestand, daß sie einen g’standnen Ritter zum Manne erkürt, ernteten die „Rennmäuse“ des KV  München stürmisches Gelächter und tosenden Beifall. Im musisch-kulturellen Bereich errangen die 7 Maiden mit dieser ausgesprochen liebevoll ausgestatteten und witzigen Darbietung einen hochverdienten ersten Platz, in der Gesamtwertung wurden sie respektable Vierte. Wir gratulieren von dieser Stelle ganz herzlich!