1947 Zeichen: Die Fragen um das Ehrenamt

„Ich kann euch nur ermutigen auf Euren Herz zu hören und einfach mal ein Abenteuer zu starten.“

Sonja Hieber
BJRK
2/2021

Als ich mir Gedanken gemacht habe, welches Thema ich in dieser Kolumne behandeln möchte, ist mir bewusst geworden, dass dieser Text wahrscheinlich mein letzter für die baff sein wird. Daher möchte ich Euch ein kleines bisschen mit durch meine Gedanken nehmen. Dieses Jahr stehen im Jugendrotkreuz wieder auf allen Ebenen Wahlen an und somit auch einige Veränderungen. Viele von uns haben sich bestimmt folgende Fragen gestellt: Will ich weiterhin meine Freizeit im Jugendrotkreuz verbringen? Macht mir das alles noch Spaß?  Will ich ehrenamtlich Verantwortung übernehmen? Habe ich in den nächsten vier Jahren genügend Zeit für ein Amt? Was möchte ich in Zukunft bewegen? Welche Ziele habe ich für die nächsten vier Jahre?


Es gibt Gruppenleiter*innen, die diese Herausforderung wieder annehmen, es gibt aber auch viele, die ganz neu in das Abendteuer „Leitungskraft im Jugendrotkreuz“ starten. Das ist bewundernswert und mutig! Ich wünsche Euch in jedem Fall viel Spaß, tolle Ideen und Durchhaltevermögen, um Eure Ziele zu verfolgen.
Auch ich habe mir diese Fragen gestellt und habe sie - mit ein bisschen Wehmut - beantwortet. Ich kann alle Fragen mit einem Ja beantworten, außer eine: Die nach der Zeit. Ich werde leider in Zukunft nicht mehr die zeitlichen Ressourcen haben und werde daher nicht mehr zur Wahl antreten.

 

Seit über 25 Jahren darf ich Teil von diesem großartigen Jugendverband sein und ich habe viele schöne Dinge erleben dürfen. Die letzten acht Jahre durfte ich sogar noch intensiver mein Herzensprojekt gestalten.

Vielleicht wissen die ein oder andere unter Euch noch, wie ich zufällig in die Landesleitung gestolpert bin. Ehrlich gesagt, habe ich auf der JRK Landesversammlung ganz spontan zugesagt, dass ich gerne stellvertretende Vorsitzende werden würde und wurde dann schließlich gewählt. Erst auf der vierstündigen Heimfahrt habe ich realisiert, was das jetzt wohl bedeutet. Diese aus einem Bauchgefühl oder eher aus dem Herzen getroffene Entscheidung habe ich nicht bereut. Später habe ich dann sogar erfolgreich um den Vorsitz kandidiert.

 

Ich kann Euch nur ermutigen auf Euer Herz zu hören und einfach mal ein Abenteuer zu starten. Natürlich ist eine Leitungsfunktion nicht immer eine Reise auf einer rosaroten Wolke, sondern auch anstrengend und frustrierend. Aber im Großen und Ganzen bin ich sehr dankbar, dass ich den Weg eingeschlagen habe. Ich durfte tolle Menschen kennen lernen, tolle Aktionen begleiten, das Jugendrotkreuz in Gremien vertreten und diese Gemeinschaft mitgestalten.