Wahlen 2021. Ein Thema für Alle?

Wie steht ihr zum Wahlalter?

Stefan Hieber/ AG Diversität
Gina, Jonas, Fenja, Johanna
1/2021

Wir haben uns beim JRK Marktoberdorf im Allgäu umgehört, wie die Mitglieder zum Wahlalter stehen.

Was ist Deine Meinung zum Wahlalter?

Gina (16 Jahre): Ist so in Ordnung. Es braucht keine Änderung auf 16 Jahre, weil die Menschen nicht reif genug sind, um die Folgen abzuschätzen.

 

Jonas (15 Jahre): Ich denke, es ist ganz gut so wie es ist. Egal wie man es ändert, es werden sich alle aufregen.

 

Fenja (16 Jahre): Ich glaube man könnte es runter setzen. Ich glaube, dann würden sich Jugendliche mehr mit dem Thema Politik beschäftigen.

 

Johanna (12 Jahre): Ich habe mir bis jetzt keine Gedanken gemacht – aber ich glaube, es ist gut so wie es ist. Wenn man 16 oder 14 ist, weiß man noch nicht um was es da wirklich geht – meine Meinung.

Ist 18 richtig, zu jung, oder zu alt?

Gina: Richtig.

 

Jonas: Ich denke, es ist ganz gut so wie es ist. Egal wie man es ändert, es werden sich alle aufregen.

 

Fenja: Zu alt.

 

Johanna: Jünger nicht. 18 ist gut, weil da erwartet man auch von den 18-Jährigen, dass sie wissen um was es geht und damit auch wählen können.

Wenn Du wählen dürftest, hast du das Gefühl genügend zu Wissen um eine „gute“ Wahl zu treffen? Woher bekommst Du Deine Informationen?

Gina: Jetzt, aktuell nein. Wenn ich mich damit beschäftigen würde, ja. Aber aktuell nein. Informationen hole ich mir übers Internet.

 

Jonas: Nein. Ich befasse mich damit zurzeit nicht so sehr. Ich hole mir meine Infos übers Internet. Wichtig ist es, dass es eine offizielle Seite ist.

 

Fenja: Vor den Wahlen würde ich mich mehr informieren. Momentan würde ich keine gute Wahl treffen. Informationen bekomme ich übers Internet.

 

Johanna: Nein. Ich weiß zu wenig darüber und muss mich erst informieren. Ich möchte vor der Wahl wissen, was ich da eigentlich wähle. Informationen würde ich über meine Eltern holen, die wählen schon länger. Ansonsten würde ich am Computer recherchieren.

Auf welcher Ebene, würdest Du sagen, können Jugendliche ab 14 Jahren bereits wählen? Wo ab 16 Jahren?

Gina: Ab 14 überhaupt nicht. Ab 16 Jahren wäre wählen auf kommunaler Ebene denkbar.

 

Jonas: Bei Kommunalwahlen finde ich 16 Jahre gut. Man kennt im Dorf bzw. Stadt die Leute und kann diese einschätzen. Bei höheren Ebenen würde ich bei 18 Jahren bleiben.

 

Fenja: Auf kommunaler Ebene kann man das gut ab 14 Jahren machen. Man kennt die Leute in der eigenen Stadt. Alle Ebenen da drüber würde ich ab 16 Jahren machen.

 

Johanna: Lokale Sachen können ab 16 Jahre gewählt werden. Ab 14 Jahren ist zu jung für jede dieser Wahlen. Ab 18 Jahren alles darüber.

Sollte es eine Altersobergrenze geben um Wählen zu dürfen?

Gina: Das Thema ist gerade in der Schule dran. Da es momentan mehr Personen über 60 gibt als unter 30 Jahren, wäre eine Altersobergrenze sinnvoll. Im Hinblick auf die Tatsache, dass bei Wahlen Entscheidungen für die Zukunft getroffen werden, wäre mehr Mitbestimmung der Jüngeren praktisch. Altersobergrenze bei ca.60 Jahren, da mein Vater (50) gefühlt die Situation der Jüngeren noch besser im Blick hat und mit bedenkt.

 

Jonas: Vielleicht ja, aber eigentlich wäre das unfair. Ich denke das ältere Menschen eher Vorurteile gegenüber jüngeren Kandidatinnen und Kandidaten haben. Ich bin mir bei dem Thema sehr unsicher.

 

Fenja: Nein. Ich würde das nicht am Alter fest machen, ob jemand noch wählen darf oder nicht.

 

Johanna: Eine Altersobergrenze wäre sinnvoll. Wo man die Grenze setzt ist schwierig, das kann ich nicht beantworten.

Sollte es einen Eignungstest geben, um altersunabhängig wählen zu dürfen?

Gina: Nicht so sinnvoll. Was fragt man in einem Test ab, damit man aus diesem Test die Eignung ableiten kann?

 

Jonas: Ich denke so was würde Sinn machen, wenn man das Wahlalter senken würde.

 

Fenja: So ein Test wäre nützlich. Ich würde es aber nicht altersunabhängig machen, sondern ab 13 Jahren.

 

Johanna: Nein, da jeder und jede ein Recht hat zu wählen, egal ob die Person sich mit der Wahl beschäftigt, oder nicht.

Ab welchem Alter sollten Deiner Meinung nach JRK-Mitglieder Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter, Örtliche Leiter, Kreisleitende usw. wählen dürfen?

Gina: Gruppenleiter/-innen: alle, weil die Grüpplinge am besten entscheiden können, wen sie haben wollen. Alle Ebenen darüber sind für mich uninteressant, da ich damit keine Berührungspunkte habe.

 

Jonas: Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter und örtliche Leitende mit jedem Alter, da hat es sehr viel mit Sympathie zu tun. Nur wenn man jemanden mag, geht man gerne in die Gruppenstunden. Bei höheren Ebenen würde ich 16 Jahre gut finden. Bundesebene ab 18 Jahren.

 

Fenja: Jedes Kind soll seine Gruppenleitenden wählen dürfen. Die Grüpplinge brauchen ein Vertrauensverhältnis zu ihren Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern. Alle Ebenen da drüber gerne ab 15 Jahren.

 

Johanna: Ab 16 Jahren, bis dahin hat man genügend Erfahrung, um die Personen die zur Wahl stehen einschätzen zu können.

Alter

ist eine der sieben Dimensionen von Diversität. Damit beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe. Altersdiskriminierung heißt, dass jemand benachteiligt ist. Diese darf aber nicht sein. Das steht im Allgemeinen Gleich-Behandlungs- Gesetz.

Benachteiligungen können sein:

 

Ein junger Mensch bekommt einen Job nicht.

Begründung für die Absage:

→ Er ist zu jung.

→ Und er hat wenig Erfahrung.

 

Ein alter Mensch bekommt einen Job nicht.

Begründung für die Absage:

→ Er ist zu alt.

→ Und er lernt Neues nicht mehr so schnell.