Spaß, Stress, San & Spielereien – Im Ausbildungslager in Petersthal ist alles geboten

Um Jugendliche der Wasserwacht aus ganz Schwaben im Alter von 16 bis 18 Jahren für die zukünftigen Aufgaben im Wasserrettungsdienst vorzubereiten, ließ es sich der Bezirksverband Schwaben auch dieses Jahr nicht nehmen, ein Ausbildungscamp für Jugendliche dieser Altersgruppe anzubieten.

Bastian Martin
4/2004

Schon zum zwölften Mal fand in Petersthal im Oberallgäuer Erholungsgebiet am Rottachsee statt. Dieses Jahr trafen sich 22 Jugendliche für zehn Tage, vom 21.08.2004 bis 31.08.2004, um dort in den Genuss einer äußerst umfassenden Ausbildung zu gelangen. Während am Vormittag meist Inhalte der Sanitätsausbildung (Teil A, B und C-WW) vermittelt wurden, lag der Schwerpunkt am Nachmittag bei der Einweisung in die fünf Fachausbildungen der Wasserwacht: Rettungsschwimmen, Schwimmen, Tauchen, Motorbootfahren und Naturschutz. Die Einweisung in die Fachausbildung Schwimmen wurde im ABC-Bad in Nesselwang abgehalten. Hier konnten die Teilnehmer/innen, nachdem sie den Stationsparcours hinter sich gebracht hatten, noch einige nette Stunden herumtoben. Bei den weiteren Einweisungen kam auch der Spaß nicht zu kurz, da die Jugendlichen nach der morgendlichen Theorie meist heiß auf die Praxis waren: Ob Motorboot fahren oder Schnuppertauchen– die Teilnehmer/innen waren hellauf begeistert. Des Weiteren wurde eine Funkeinweisung gegeben, eine Einweisung in das Medizin-Produkte-Gesetz, sowie ein Überblick über die Grundlagen von Einsatztaktik und -führung. Um den Aufbau und die Organisation des Roten Kreuzes zu vermitteln, wurde das Rot-Kreuz Einführungsseminar abgehalten. Durch diese umfangreiche Ausbildung erhielten die Teilnehmer/ innen den neu eingeführten BRK Wasserretter. Diese Qualifikation ist ab diesem Jahr Zugangsvoraussetzung für weitere Lehrgänge in der BRK Wasserwacht. Hierzu wurde eine schriftliche und praktische Prüfung abgehalten, wobei auch Knotenkunde geprüft wurde – aber nicht in einer „normalen“ Prüfung. Um den Teilnehmer/innen den Prüfungsstress abzunehmen, wurde im Zimmer der Betreuer/innen eine Hafenatmosphäre simuliert, in welcher die Teilnehmer/innen meist lachend die Knoten knüpfen mussten. Auch im Bereich der Sanitätsprüfung wurde eine zweigeteilte Prüfung abgehalten. Einen absoluten Höhepunkt stellte die nächtliche Großeinsatzübung dar, in der die Teilnehmer/ innen zusammen mit einigen Schnelleinsatzgruppen des Oberallgäus rund um den Rottachspeicher das Erlernte unter Beweis stellen konnten. Zehn Mimen, die sich im See oder am Ufer befanden, mussten geborgen, betreut und edizinisch versorgt werden. Doch auch sonst gab es zahlreiche Fallbeispiele, die über die Woche verteilt stattfanden. So wurde die Gruppe einmal von einer Passantin, die auf dem Heimweg abseits des Weges lag, alarmiert. Ein anderes Mal hatten sich Teamer beim allabendlichen Tischtennisspielen verletzt oder ein Autounfall wurde simuliert. Doch all das konnte die Teilnehmer/innen nicht schocken und alle Verletzten wurden fachgerecht betreut. Außerdem wurde auch eine Fackelwanderung in die Starzlachklamm unternommen sowie der Rettungshubschrauber Christoph 17“ und die Rettungsleitstelle in Kempten besichtigt.

Alles in allem konnten die Teilnehmer/ innen nach zehn erlebnisreichen Tagen gut ausgebildet und hoch motiviert in die Ortsgruppen zurückkehren. Der hohe zeitliche, materielle und auch finanzielle Aufwand macht sich durchaus auch über die pure Ausbildung hinaus bezahlt, da sich in den letzten Jahren gezeigt hat, dass sich ehemalige LehrgangsteilnehmerInnen verstärkt in der Jugendarbeit der Wasserwacht engagieren. Hoffentlich setzt sich dieser Trend fort!

Organisation: BV Schwaben Webseite

Kontakt: tigger@wasserwachtonline.de