So tickt die Sonne

Wie man die Zeit mit Hilfe des Schattens misst.

BJRK
1/2021

Am Schatten ablesen, wie spät es ist. Wie soll das denn funktionieren? Dabei hilft dieser Spruch:

 

„Im Osten geht die Sonne auf,

im Süden nimmt sie ihren Lauf,

im Westen wird sie untergehn,

im Norden ist sie nie zu sehn.“

 

Der Spruch verrät schon, dass die Sonne im Laufe des Tages wandert. Und mit ihr wandert auch der Schatten, den Objekte auf den Boden werfen. Stellst Du Dich zum Beispiel am Morgen in den Garten und noch ein weiteres Mal am Abend, wirst Du sehen, dass sich Dein Schatten an unterschiedlichen Stellen befindet.

 

Das liegt daran, dass sich die Erde innerhalb von 24 Stunden – also 1 Tag – um die eigene Achse dreht und sich dadurch der Lichteinfall der Sonne quasi im Minuten-Takt verändert.

 

Dieses Prinzip machen sich die Menschen schon seit vielen tausend Jahren zu Nutze, um die Tageszeit zu bestimmen. Mit Hilfe des Schattens, der bei Sonnenschein auf ein Ziffernblatt fällt, kann eine Sonnenuhr so die genaue Uhrzeit anzeigen.

 

Nun wollen wir aber selbst eine Sonnenuhr basteln, denn probieren geht über Studieren.

Sonnenuhr

Dafür brauchst Du:

→ Einen kleinen, runden Blumentopf

→ Sand oder Kieselsteine

→ Einen wasserfesten Stift

→ Einen geraden Stab, z. B. einen Schaschlik-Spieß

→ Geo-Dreieck

→ Eine Uhr

So geht’s:

 

1 . Unterteile mit Hilfe Deines Geodreiecks die Hälfte Deines „Ziffernblattes“ (Blumen topf ) in 12 gleich große „Kuchenstücke“ ( jeweils 15°) und markiere diese jeweils am Topfrand.

 

2 . Beschrifte die Markierungen nun so, dass Dein Zifferblatt mit 6 Uhr morgens anfängt und auf der anderen Seite mit 6 Uhr abends (18 Uhr) aufhört.

 

3 . Nun füllst Du den Blumentopf bis oben hin mit Sand oder Kieseln und steckst den Staab (= den „Schattenwerfer“) genau in die Mitte. Fertig ist Deine Sonnenuhr.

Jetzt muss sie noch richtig ausgerichtet werden. Das funktioniert nur, wenn die Sonne direkt darauf scheint. Also am besten draußen im Garten oder auf dem Balkon.

 

4 . Stelle den Topf auf den Boden und drehe diesen mit Hilfe einer Uhr so, dass der Schatten die richtige Zeit angibt.

 

Nun kannst Du anhand des wandernden Schattens, den der Stab im Laufe des Tages wirft, die Uhrzeit ablesen. Leider funktioniert die Uhr nicht das ganze Jahr über, da die Sonne im Laufe des Jahres mal höher und mal tiefer am Himmel steht.