Mehr Zeit, um die Welt zu verbessern

Engagement braucht Zeit.

Michael Scholl, DBJR
1/2021

Viele junge Menschen engagieren sich ehrenamtlich. Sie setzen sich für sich selbst und andere ein. Inhalte und Themen des Engagements sind bunt und vielfältig wie die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen. Ein großer Teil des ehrenamtlichen Engagements ist selbstorganisiert.

 

Die wichtigste Form der Selbstorganisation junger Menschen sind die Jugendverbände.

 

Ehrenamtliches Engagement in Jugendverbänden bedeutet: freiwillige und unbezahlte Übernahme von Verantwortung für Aufgaben. Es bedeutet Übernahme von Funktionen für die innerverbandliche und jugendpolitische Interessenvertretung. Engagement in Jugendverbänden ist grundsätzlich freiwillig, wertegebunden und gemeinnützig. Aber Engagement braucht Zeit.

Freie Zeit für Engagement wird leider immer knapper

Freie Zeit für Engagement wird leider immer knapper. Das tägliche Zeit-Budget für Kinder und Jugendliche schrumpft seit Jahren. Schule und Hochschule dominieren den Alltag. Curricula werden verdichtet, die Lernzeit im formalen Bildungsrahmen nimmt mehr Zeit in Anspruch. Kinder und Jugendliche bleiben außerdem durch die Ganztagsbetreuung länger am Tag im schulischen Kontext. All das verschlechtert die zeitlichen Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement junger Menschen.

Jugendverbände fordern seit vielen Jahren mehr Freiräume

Jugendverbände fordern seit vielen Jahren mehr Freiräume – auch zeitliche – für junge Menschen. Kinder und Jugendliche müssen mehr Zeit haben, ihren Bedarfen und Interessen nachzugehen. Denn die Erfahrung von Selbstwirksamkeit ist wichtig. Und Engagement macht außerdem Spaß.

 

Die Möglichkeit, selbst über Räume, Inhalte sowie Geld und andere Ressourcen zu bestimmten, ist eine wichtige Voraussetzung für ein ehrenamtliches Engagement, in dem junge Menschen ihre Persönlichkeit umfassend entwickeln und entfalten. Sie erwerben gute Kompetenzen für den weiteren Lebensweg.

 

Eine 35-Stunden-Woche für Schule und Ausbildung wäre ein Anfang. Dann bliebe genug Freiraum und Freizeit für die Dinge, die am Ende auch die Gesellschaft zusammenhalten: Denn unsere Gesellschaft lebt – wie jede Demokratie – vom Engagement und dem Gestaltungswillen ihrer Bürger* innen. Dazu müssen wir mehr Zeit bekommen!

Im Interesse der Jugend

Der Deutsche Bundesjugendring ist die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände und Landesjugendringe. Er steht er für ein breites Spektrum jungen Engagements und vertritt m ehr als sechs Millionen Kinder und Jugendliche.

 

Der DBJR kämpft für eine Jugendpolitik, die junge Menschen wahrnimm t, ihnen selbstbes timmtes Handeln und Aufwachsen ermöglicht, Freiräume einräumt und sie in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt.

 

Das Jugendrotkreuz ist einer der Mitgliedsverbände im DBJR.

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