Across 2004 Oder: Let me entertain you!!!!

Es gibt Dinge im Leben, die sind so unbeschreiblich toll, dass man sie nicht vergessen kann. Across 2003 war eins dieser Erlebnisse und so setzte ich alles daran, auch 2004 wieder dabei sein zu dürfen.

Sabine Finger
3/2004

Da jedoch immer nur zwei Teilnehmer aus Deutschland eingeladen werden, und ich im letzten Jahr schon so viel Glück hatte dabei sein zu dürfen, musste ich einen anderen Weg finden. Und so begann mein Across schon Anfang dieses Jahres: Als Animations- Team Mitarbeiterin.

24.7, acht Uhr morgens: Ich mache mich mit meinem gepackten Koffer, guten Ideen und noch müde von der Klassenfahrt (ich bin erst in der Nacht davor vom Segeln heimgekommen)auf in die Schweiz. Meine Aufgaben wusste ich ja schon im Vorfeld: Ich war für die Disco verantwortlich, den Camp Song und für alles andere, was ohne Vorbereitung möglich war.

Während sich die Teilnehmer erst einmal ausruhen konnten, das Gep äck in den Zimmern verstauen konnten, ging’s für mich gleich los: Disco dekorieren, alles für die Beach Party vorbereiten,... Ja, das war schon was anderes als letztes Jahr. Der erste Abend stand ganz im Zeichen des Kennenlernens. Viele kannte ich ja schon, zum Beispiel die anderen Leute vom Animations- Team. Aber schließlich mussten sich die Teilnehmer untereinander auch erst einmal kennen lernen und wir die Teilnehmer. Es wurden also allerlei Spiele veranstaltet, die Campregeln von uns erklärt und danach hatte ich endlose Gespräche mit Acrossies von 2003 und 2004. Schließlich ist ein Jahr lang und es gibt viel zu erzählen. Tag 2 im Camp: auf dem Plan stand die Trophy. Hier war ich wie gesagt für den Campsong verantwortlich. Es war der Horror: Aus einem CDSpieler beschallte mich über vier Stunden hinweg die Melodie von "Blowing in the wind". Wieder und wieder. Es war so schrecklich. Ich wollte flüchten, doch konnte nicht, da ständig eine neue Gruppe kam und jede hatte die gleichen Ideen für den Text. Das Ergebnis dieses Nachmittags waren eine völlig genervte, halb schlafende (von der friedlichen, immerwiederkehrenden Musik) Sabine, ein Lied mit zehn gleichen Strophen und schlechtem Refrain, eine zerbrochene CD und der Vorsatz, nie mehr dieses Lied hören zu wollen!!! Glücklicherweise durfte ich abends die Disco organisieren. Viele Lieder, viel Abwechslung!

Bevor die Disco an dritten Abend wieder ihre Türen öffnen sollte, war jedoch noch ein anderer Programmpunkt geplant: Der internationale Markt. Der Teil des Camps, an dem die Teilnehmer ihr Land und ihre Rot Kreuzgesellschaft präsentieren und an dem einen von überall Köstlichkeiten, die diese Welt zu bieten hat, entgegen kommen. Um Deutschland zu präsentieren hatte auch ich wieder allerlei Infos des BRK´s dabei und natürlich mein Dirndl. Die Infos über unser Land waren jedoch eher spärlich, da ich ja fest damit rechnete, dass irgendjemand aus Deutschland schon kommen werde. Doch das war ja nicht so!!!... Naja, irgendwann war auch der internationale Markt zu Ende, der Abend jedoch noch langen nicht. Denn in der Disco wurde ja mal wieder ziemlich lang weitergefeiert! *gähn*

Sabine (rechts unten) inmitten des Animations- Teams

Dies machte sich auch am nächsten Tag bemerkbar, der gerade der Mittwoch war. Mittwoch..., das hieß: Day Trip! Genau, wir gingen wandern, was in der großen Hitze und durch die Übermüdung ziemlich anstrengend war! Da war das Bad im kalten Bergsee zum Abschluss der Tour gerade richtig. Weiter ging’s. Runter vom Berg, rein nach Luzern. Ich als "Touri" hatte glücklicherweise gleich zwei "Fremdenführerinnen", die sich sehr gut auskannten und mir jede Ecke der Stadt (soweit das unsere Füße noch mitmachten) zeigten. Ein wirklich schöner Tag neigte sich dem Ende. Auch Donnerstag nachmittag boten wir den Teilnehmern wieder viele Aktivitäten an. Erst besuchten wir alle den Schweizer National Zirkus Knie und dann konnte zwischen dem Besuch des Paraplegiker Zentrums, einer Fahrradtour, Frisbee, Volleyball usw. gewählt werden.

Sabine im Dirndl: Auch die anderen Teilnehmer waren begeistert

Freitag, vorletzter Tag. Alles war wie immer und doch anders. Wenn man durchs Camp ging, merkte man, dass sich langsam alles dem Ende neigte. Die Kartons voll mit Rivella wurden immer leerer, in manchen Ecken standen gepackte Koffer und vielen war die Müdigkeit ins Gesicht geschrieben. Nach den allmorgendlichen Workshops sah man auch die Teilnehmer nicht auf dem Gelände rumlaufen.

Uns blieb vor allem noch die Aufgabe, die Abschlussfeier zu organisieren! Schließlich sollten die Teilnehmer ja noch einen unvergesslichen letzten Abend in der Schweiz verbringen. Und den hatten sie: Die Feier fand wieder auf dem Hügel statt, auf dem wir im letzten Jahr schon waren. Lagerfeuer, Workshoppräsentationen, Gitarrenmusik und ein großer Kreis, in dem jeder jeden einzeln mit Umarmung und Schweizer Bussi (übrigens, falls ihr mal in die Schweiz fahrt: es sind 3 Bussies!!!nicht vergessen!) verabschiedete. Ein toller Abend als Abschied für ein spitzenmäßiges Camp! Doch es war ja noch nicht aus! Denn: Es war da ja noch die Disco!!! Und die war an diesem letzten Abend extrem lang, gut, aber auch traurig, da sie ja die letzte war und am nächsten Tag alle wieder in ihre Heimat, die irgendwo auf der Welt zu finden ist, heimreisen würden.

Across-Trophy: Die Teilnehmer haben zahlreiche Aufgaben zu bewältigen

Um dem Chaos vom letzten Jahr mit defektem Wecker und rasanter Fahrt zum Flughafen zu entgehen buchte ich den Abendflug. Ich hatte also noch den ganzen Samstag in der Schweiz. Doch am Morgen hieß es erst mal wirklich "Good-bye" sagen. Tränen flossen, nette Worte wurden ausgetauscht und das Gefühl von "Werde ich dich jemals wieder sehen?" lag in der Luft. Ein wirklich sehr trauriger Augenblick. Irgendwann waren dann alle weg. Nur noch ein Haufen Schweizer und ich waren übrig. Das Camp wurde aufgeräumt, die Taschen gepackt und schließlich stiegen auch wir in den Zug. Zunächst waren wir eine Gruppe von 10 Leuten, doch mit jedem Umsteigen und jeder Haltestation wurde die Gruppe kleiner. Und so ging Across 2004 in kleinen Schritten zu Ende bis ich am Züricher Flughafen ganz alleine in der Abflughalle saß, jedoch mit den Adressen aller und den Worten der Teilnehmer: "Sabine, you did a great job!"

P.S.: Ich hoffe wirklich, dass im nächsten Jahr jemand von euch ins Across Camp fährt: www.across.ch