Neue Kampagne im Jugendrotkreuz ARMUT! SCHAU NICHT WEGI

Armut ist in Deutschland keine Randerscheinung mehr. Immer mehr Menschen sind wenigstens zeitweise davon betroffen und das Bedrückende ist: es sind immer mehr Kinder und Jugendliche.

k.A.
2/2004

Jedes siebte Kind in Deutschland ist arm. Das bedeutet nicht, dass diese Kinder und Jugendlichen in ärmlicher Kleidung bettelnd am Straßenrand stehen. Denn Armut sieht man oftmals nicht. Armut bedeutet, dass die Kinder oft schlechter in der Schule sind, häufiger krank werden und weniger Freunde haben. Und das ein Leben lang.

Das will das Jugendrotkreuz nicht länger hinnehmen und hat deshalb Ende März eine bundesweite Kampagne zum Thema Kinder- und Jugendarmut in Deutschland gestartet. Unter dem Motto "Armut: Schau nicht weg!" werden Jugendrotkreuzler in den nächsten anderthalb Jahren lautstark auf das Problem aufmerksam machen und politische Lösungen anstoßen, um so eine langfristige Verbesserung der Situation armer Kinder und Jugendlicher zu erreichen.

Die Kampagne soll in allen Kreisverbänden mit einer Aktion vorgestellt werden. Dafür bietet sich die „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ an, die bundesweit vom 25. Sept. - 2. Okt. 2004 läuft. Demnächst werden alle LdJAs zahlreiche Vorschläge
und Tipps für öffentlichkeitswirksame Aktionen bekommen, die sie in dieser Woche umsetzen können.

Viele gute Ideen hatte die AG Kampagne

Das Jugendrotkreuz wird aber auch selbst aktiv und organisiert Aktionen und Projekte, mit denen die Benachteiligung armer Kinder reduziert werden kann, Beispiele sind der Aufbau von Sprachpartnerschaften für Migrant/innen, die Gestaltung kostenloser Freizeit- und Ferienangebote oder Babysitter-Angebote für arme Familien. Auch in den Gruppenstunden soll das Thema zur Sprache kommen: Durch Aktionen zur Konsumerziehung und Schuldenprävention wird den Mitgliedern ein verantwortungsvoller Umgang mit Geld vor Augen geführt. Darüber hinaus sind ein bundesweiter Aktionstag, eine Fotoausstellung, eine Abschlusskonferenz und vieles mehr geplant.

Schirmherrin der Kampagne ist die ehemalige Vorsitzende des Bayerischen Jugendrotkreuzes, die Bundesministerin für Familien, Senioren, Frauen undJugend, Renate Schmidt.

Es gibt zahlreiche Werbemittel und eine Arbeitshilfe für die Kampagne. Näheres auf der Homepage www.schaunichtweg.de