25 Jahre Internationale Begegnungen Kreisverband Fürth mit Glasgow/ Renfrewshire Schottland

25 Jahre sind in der Jugendarbeit eine ziemlich lange Zeit. Noch dazu, wenn man auf ein Jubiläum mit einen ausländischen Partner zurückblickt.

Helmut Schid LdJA KV Fürth
3/2005

Wir, das Jugendrotkreuz im KV Fürth, hatten das unheimliche Glück auf einen Partner zu treffen, der die gleiche Wichtigkeit und die gleichen Schwerpunkte in der Jugendarbeit setzte wie wir. Nur damit lässt sich erklären, wie ein Internationaler Austausch über 25 Jahre halten kann und konnte. Nützlich hierbei ist auch, dass die schottische Mentalität der fränkischen sehr ähnlich ist und somit auch eine weitere Erklärung für unser Jubiläum. Blickt man zurück und zieht Bilanz, so haben in den 25 Jahren über 350  deutsche und schottische Jugendliche an einer IB (Internationalen Begegnung) teilgenommen. Viele von ihnen mehrmals. Als wir 1978 bei einer Studienfahrt des Stadtjugendringes Fürth in unsere Partnerstadt Paisley teilnahmen war uns klar, wenn wir etwas in dieser Richtung machen, dann nur mit einem Partner des dortigen Roten Kreuzes. Diese Vorgehensweise erwies sich als hilfreich, kann man doch die städtepartnerschaftlichen Kanäle bei Problemen nützen. Auch gibt es bessere Finanzierungsmöglichkeiten von Seiten der Städte. Mein Vorgänger Helmut Jordan fand dann auch einen Ansprechpartner, der einer IB nicht abgeneigt war. So folgte die obligatorische erste Einladung nach Fürth 1979. Damals noch bei Gasteltern und mit vielen Anlaufschwierigkeiten,
wie sprachliche und essentechnische, kleinere Probleme. Ich erinnere mich noch, als wir die Teilnehmer mit den Bus abholten, wie einige darüber klagten, es gäbe zum Frühstück keinen Toast sondern ihnen unbekanntes Schwarzbrot. Für das damals ca. 13-jährige Mädchen brach wohl eine Welt zusammen. Mit der Zeit entwickelte sich eine sehr gut gehende Partnerschaft, in denen wir ein Konzept erarbeiteten. Dieses sah vor, die beiden Delegationen erstmals im Bergwachthaus in Untertrubach für das erste Wochenende auf engsten Raum (großes Schlaflager, Selbstversorgerhaus) unterzubringen. Dies erwies sich als voller Erfolg. Erstens wurde die Arbeit der Bergwacht dargestellt, zweitens lernte man sich auf engsten Raum zwangsläufig besser kennen.

Schottischer Squaredance, eine der Möglichkeiten der Mittelbeschaffung des schottischen Roten Kreuzes. Macht unheimlich viel Spaß und ist auch ganz schön anstrengend (wie Tanzen mit ‘nem Turbo!)

Wir versuchten durch Spiele das Eis zu brechen, was uns immer wieder gelang. Denn nach diesen Tagen, kannte jeder jeden und jeder wusste was er vom andern zu halten hatte. Dies erleichterte die weiteren Programmpunkte, die oft auch etwas
stressig waren. Die Gruppe war zusammengewachsen zu einer Einheit oder einer Delegation. Manchmal konnten Außenstehende nicht mehr unterscheiden wer ist Deutscher und wer Schotte! Bewährt hat sich auch nicht nur den eigenen KV sondern
auch andere KVs zu zeigen. Um zu demonstrieren, dass jeder KV individuell gewachsen ist im Laufe der Jahre und sich auch unterschiedlich entwickelt hat. Dies bewerkstelligten wir mit Tagesbesuchen, die von den gastgebenden KVs eigenständig vorbereitet wurden. Dies gefiel unseren Gästen so gut, dass sie diese Art kopierten. Zieht man Bilanz, so muss man sagen, beide Delegationen bzw. Teilnehmer beider Rot Kreuz Gemeinschaften hatten ihren Spaß dabei und haben sehr viel über das Bayerische bzw. Schottische Rote Kreuz und Land und Leute gelernt. Mehr als jeder jemals in
einem privaten Urlaub erleben oder erfahren wird.

Beide Delegationen auf der Treppe des Glasgower Rathauses im Jahr 1995 nach dem obligatorischen Empfang des Provost Marshall (Bürgermeister)

Dank sagen möchte ich hiermit auch allen, die in irgendeiner Weise am Erfolg einer IB beteiligt waren. Speziell den KVs, die so freundlich waren und unsere Gastgeber für einen Tag waren: Hof, Coburg und Ansbach.

und natürlich allen JRKlern, die als Delegationsmitglieder oder in anderer Weise am Erfolg aller IBs mitgewirkt haben. Auch für die Unterstützung des KVs sowie des Stadtjugendringes Fürth, den vier Oberbürgermeistern
in den 25 Jahren sowie natürlich nicht zuletzt auch der finanziellen Unterstützung des Landesverbandes über die Mittel des KJP - mein herzliches Dankeschön oder vergelt’s Gott.

Euer
Helmut Schid
LdJA KV Fürth

EH-Übung beider Delegationen im Rotkreuzhaus in Fürth im Jahr 2004

Fränkische Highlights im jahrelangen Austausch: Der Meistertrunk in Rothenburg, Bardentreffen in Nürnberg, Radtour durch den Stadtwald, Besuch des Dokuzentrums Nürnberg, KZ Dachau mit Zeitzeugeninterview, K-Schutz-Übung im KV Fürth

Einige Highlights der IB in Schottland: Military Tattoo in Edinburgh, ein Ereignis der Extraklasse, eine Übung auf den Flugplatz von Glasgow, bei der wir als Opfer geschminkt wurden, und die sowohl eine RK – als auch K-Übung der Flughafenfeuerwehr war
ein Behindertenzentrum in dem die Behinderten trainiert werden, um in ihrer eigenen Wohnung zurecht zu kommen (diese wird in der Zwischenzeit behindertengerecht umgebaut!) die schottischen Highlands (ein Traum) überhaupt gibt die Geschichte Schottlands viel her. Viele Schlösser, Burgen usw. und natürlich viele verlorene Kriege und Schlachten gegen die Engländer.