RUD - International

Realistic Presentation of Accidents at the First International Youth Center

Tanja Plassmann
3/2005

Auf dem First International Youth Center auf der Bundesgartenschau (BUGA) in München hat die AG RUD Workshops zum Mimen, zum Kinderschminken und zur Realistischen Unfalldarstellung durchgeführt. Da es ein internationales Zeltlager war, haben wir die Kurse natürlich auch in Englisch gehalten – oder eben in internationaler Hände-und-Füße-Sprache. Da waren die Boys and Girls beim Mimen-Workshop ganz klar im Vorteil! So sehr sich die verbale Schmerzäußerung mit iiiih, au, outch oder aghhhn unterscheidet, die Mimik und Gestik eines Verletzten ist grenzübergreifend verständlich. Ob bewusstlos (oder war die Nacht zu kurz?), geschockt, verbrannt oder von der Bank gefallen, beim dramatischen „Theaterspielen“ hatten alle viel Spaß...

Ein bisschen mehr Farbe auf die BUGA zu bringen, war bei den Schmink-Workshops das Ziel. Immer beliebt – besonders in der Öffentlichkeitsarbeit – war das Kinderschminken auch hier ein Renner. Kleine zarte Blüten, mystische Tatoos, Tigergesicht – es gibt fast nichts, was man in diesem fantasievollen Workshop nicht auf die Haut bannen konnte.

Geduldig erklärt Tanja die Grundlagen des Schminkens

Auch beim Wundenschminken war einiges los. Schon beim Erklären der Töpfchen und Tiegel auf den Tischen zeigt sich, dass es beim Material für die RUD große Unterschiede gibt. Auf die Frage, aus welchen Grundstoffen man denn so ein Aqua Color Rot selbst herstellen kann, wussten auch erfahrene RUDler keine Antwort – in Deutschland bestellt man sich das halt mal eben... Aber es geht auch anders – wie wäre es mit einer Mischung aus Tapetenkleister, Talkum, Farbpulver und Leim? Das ergibt eine Kitt-artige Masse. Farbpasten aus Kleister oder Fetten, mit Lebensmittelfarbe entsprechend getönt... Da fanden die bei uns so gebräuchlichen Materialen bei den Workshopteilnehmern großes Interesse. Gemeinsam haben wir verschiedenste Wunddarstellungen ausprobiert: Zum Aufwärmen ein paar Messerschnitte, Ablederungen, großflächige Verbrennungen, offener Gelenkbruch ... Das Ergebnis war mal super, mal gut – ein kleiner Kratzer auf der Nase kann manchmal schwieriger sein als
ein großer offener Knochenbruch! Aber gemeinsam haben wir alles hingekriegt – und dabei eine Menge Spaß gehabt.

Neben den Workshops haben die RUD’ler auch die Verletzten für den Internationalen Erste-Hilfe-Wettbewerb gestellt und natürlich auch geschminkt. Dabei waren die allzu sommerlichen Temperaturen ein echter Härtetest für die Schminke und die Mimen, die oft genug in der Sonne ihre Performance darbieten mussten.

Last but not least, waren während der gesamten Camp Zeit zwei fleißige Kinderschminkerinnen, Ute Wälde und Lis Böhm, auf der BUGA und haben vom kleinen effektvollen Tatoo bis zur Katze alles an die Kinder gebracht, auch wenn die Eltern manchmal recht
ungeduldig waren - soviel Zeit muss halt sein.