Warum Mimen?

Wenn man eine Verletzung nur sieht (auch wenn sie perfekt geschminkt ist), kann man nicht beurteilen, wie man sie versorgen muss. Deswegen ist die spielerische Darstellung der Situation sehr wichtig: DAS MIMEN!!!

Stephan Steinhart
2/2005

Wo kann man das Mimen einsetzen?

Mimen bereiten Helfer auf ihren Einsatz vor und bauen mögliche Hemmschwellen ab. Sie werden eingesetzt bei: Erste-Hilfe-Ausbildung, Sanitäterausbildng, RDH-, RS-, RA-Ausbildung, Fortbildungen aller Art, Übungen aller Art und sonstigen Ausbildungen.

Wie ist das Mimen entstanden?

Ausgehend von den Erfahrungen der Britischen Armee im Zweiten Weltkrieg trugen zunächst Berufsschauspieler als Mimen dazu bei, Sanitäter an den Anblick von Verletzungen zu gewöhnen. Sie bildeten mit der Hilfe von im Theater üblichen
Schminkmaterialien Wunden nach, die bei Einsatzübungen in realitätsnahen Situationen zur Anwendung kamen. In der Bundesrepublik Deutschland wurden nach anfänglicher Verwendung von Verletzungskarten (bis ca. 1950) seit 1951
zunächst Moulagen in Form von Gummiattrappen angeboten, die am Körper angebunden wurden.

Schreien - so laut du kannst!

Mimen in der Gruppenstunde

Der Mime muss durch passende Schmerzäußerung, den Umständen entsprechende Verhaltensmuster und natürliche Reaktionen auf die Hilfsmaßnahmen dem Helfer wichtige und richtige Informationen zukommen lassen. So muss
er z.B. nach einer Gehirnerschütterung eine Gedächtnislücke mimen, weil gerade sie ein wesentliches Diagnosemerkmal darstellt. Dabei ist es nicht wichtig, schauspielerisches Talent mitzubringen (obwohl es wünschenswert wäre),
sondern es kommt darauf an, die Hemmschwelle zu überwinden, vor anderen zu schreien, zu wimmern oder sich bewusstlos zu stellen. Am besten erreicht man dieses Ziel, wenn man Übungsgruppen speziell für das Mimen einrichtet. Durch Vertrauens-,
Kontakt- und Schreispiele werden diese Hemmschwellen schnell abgebaut und der Spaß am Mimen tritt in den Vordergrund.  Dadurch steigt auch die Motivation der Mimen.