Grundlehrgang realistische Unfalldarstellung

Für interessierte Rotkreuzler bot der Kreisverband Rottal-Inn in Niederbayern vom 25. bis 27. Februar 2005 einen Grundlehrgang in Realistischer Unfalldarstellung an.

Petra Boxhorn
2/2005

Eingebettet in eine zauberhaft winterliche Landschaft erwartete der Ederhof in Gschaid bei Triftern (Landkreis Rottal-Inn/Niederbayern) seine Gäste. Die Anreise erfolgte am Freitag bis 18:30 Uhr. Es ging los mit einem kleinen
Kennenlernspiel. Anschließend schrieb jeder seine Wünsche und Erwartungen für den Lehrgang auf einen Zettel. Diese wurden von den Ausbildern (Petra & Michael Boxhorn beide vom RUD-Team Rottal-Inn) an die Flipchart geklebt.
Weiter ging es mit der Geschichte der RUD und der Vorstellung verschiedener RUD-Materialien (Kitt, Dermawachs, Farben, Pinsel, Spatel usw.). Den restlichen Abend verbrachten die Teilnehmer mit kleineren Spielen.

Am nächsten Morgen bekam jeder seine eigenen Schminkutensilien, um anschließend richtig loslegen zu können. Jede Schnitt-, Riss- und Platzwunde wurde von einem Ausbilder ausführlich vorgeschminkt, wobei die einzelnen
Schminktechniken detailliert erklärt wurden. Nachdem dies gelungen war, folgten Knochenbrüche und Gelenkverletzungen sowie anschließend Verbrennungen 1. bis 3. Grades und ein Schädelhirntrauma. Neugierig beobachteten die
Teilnehmer, mit welchen Materialien und Tricks Verletzungen dargestellt werden.

Anschließend an jede einzelne Vorstellung konnte jeder die Wunden und Verletzungen unter Aufsicht nach modellieren. An diesem Tag wurden die Teilnehmer auch mit dem Mimen vertraut gemacht. Zuerst wurde das Mimen geübt. In bunt zusammengestellten Teams zeigten alle ihr Können bei kleinen Rollenspielen. Danach zog jeder zwei Karten mit jeweils unterschiedlichen Anweisungen, um diesen anschließend zu folgen und Schmerz einmal optisch und einmal akustisch (z.B. weinerlich) darzustellen. Einige Teilnehmer überraschten sich selbst und die Ausbilder durch ihr Talent zum Mimen. Den Teilnehmern wurde u.a. vermittelt, dass sie für ihre Mimen verantwortlich sind und diese entsprechend in die Situationen einweisen müssen. Petra Boxhorn zeigte an diesem Abend zur Freude der Anwesenden wie man schnell ein Fingeramputat herstellt. Natürlich probierten alle gleich, ein eigenes anzufertigen. Bis nach 22 Uhr übten alle die unterschiedlichsten Verletzungen, immer unterstützt von den beiden Ausbildern. Danach waren alle Teilnehmer so „aufgekratzt“, dass sie bis 3 Uhr morgens mit verschiedenen Spielen durchmachten, während
die Ausbilder schon brav in ihren Betten lagen.

Am dritten und letzten Tag wurden die rechtlichen Grundlagen (Aufsichtspflicht usw.), sowie die Gefahren der RUD besprochen. Einige waren erstaunt, wie viele Grundregeln es zu beachten gibt und wie viel Verantwortung man in der RUD hat. Zum Abschluss des Lehrgangs sollten die angehenden RUD-Schminker als Gruppenarbeiten je eine Übung vorbereiten, durchführen (schminken und mimen), erklären und eine Auswertung vornehmen. Schließlich erhielten alle Teilnehmer ihr Zertifikat ausgehändigt. Sie alle waren sich einig, dass es ein erfolgreicher und interessanter Lehrgang war. Sehr gut fanden alle, dass die Ausbilder sich für die Fragen und Wünsche jedes einzelnen Zeit genommen
haben. Und alle werden in Zukunft bei dem einen oder anderen Termin des RUDTeams Rottal-Inn anzutreffen sein.

Erwähnen möchten wir noch, dass dieser Lehrgang nicht möglich gewesen wäre ohne Josef Matsche (RUD-Mitbegründer im Landkreis Rottal-Inn), Heinrich Müller (Leiter der Jugendarbeit im JRK Rottal-Inn) und Markus Völk (RA aus Triftern). Diese drei haben uns nicht nur von Freitagabend bis Sonntagnachmittag mit leckerem Frühstück, wunderbarem Essen, Desserts, Getränken usw. verwöhnt. Sie haben uns auch von Anfang an unterstützt. HERZLICHEN DANK!