Tsunami-Katastrophe in Südasien

Am 26. Dezember 2004 erschütterte ein Erdbeben Südasien. Das Epizentrum lag vor der Nordwestküste Sumatras und verursachte durch seine Flutwellen verheerende Schäden im gesamten südasiatischen Raum.

k.A.
Till Mayer, Bernhard Grau
1/2005

Sofort nach Bekanntwerdendes Seebebens in Asien liefen die Hilfsmaßnahmen des Roten Kreuzes auf Hochtouren. So starteten schon am 28. Dezember 2004 Experten des Deutschen Roten Kreuzes zur Unterstützung und Koordinationen der regionalen Hilfsgesellschaften in die von dem Seebeben betroffenen Regionen. Auch das Bayerische Rote Kreuz entsandte am selben Tag Notärzte und Rettungsassistenten im Auftrag des Auswärtigen Amtes mit einer Sondermaschine nach Thailand. Die 16 bayerischen Helfer aus den Kreisverbänden München und Miesbach sollten verletzte und kranke Urlauber, die am Flughafen in Phuket auf ihre Rückflüge warteten, medizinisch versorgen und nach Bedarf nach Hause begleiten. Mehr als 10.000 einheimische Rotkreuz-Helfer waren in den sieben von den Flutwellen betroffenen Ländern binnen zwei Tagen rund um die Uhr in der Hilfe für die Opfer im Einsatz. Über 2 Millionen Menschen erhielten vom Roten Kreuz Lebensmittel und medizinische Erstversorgung. Zelte und Decken aus der Region kamen ins Katastrophengebiet. Eine mobile Trinkwasseranlage ging zusammen mit zwei Einsatzfahrzeugen ab Köln-Bonn nach Sri Lanka.

Viele Betroffene haben nicht nur ihre Angehörigen und Häuser sondern auch ihren Lebensmut verloren

Und was wird weiter getan?

Mittlerweile gibt es mehrere Hilfsprojekte der verschiedensten Rot-Kreuz Gesellschaften aus aller Welt, darunter auch einige des BRK. Im Nordosten von Sri Lanka hat das BRK ein Hilfskrankenhaus für die Orte Mullaitivu und Puthukkudiyiruppu aufgebaut. Es hat am 27. Januar bereits den ersten Patienten unter Vollnarkose operiert. Das Feldkrankenhaus kann insgesamt 250 Menschen stationär behandeln.

Zentrum für traumatisierte Kinder

Das Vachira Hospital in Phuket ist voll von verlassenen Kindern, deren Eltern entweder in der Flut umgekommen oder zu traumatisiert sind, um ihre Kinder zu versorgen.

Deshalb wird das Bayerische Rote Kreuz zusammen mit dem DRK-Landesverband Baden-Württemberg auf dem Gelände der Kinderklinik ein Rehabilitationszentrum für traumatisierte und verlassene Kinder erstellen. Nach ersten Schätzungen werden dafür 1,2 Millionen Euro benötigt.

Das BRK hat ein Sonderkonto für die Opfer der Katastrophe eingerichtet:
Bayerische Landesbank
Kontonummer: 22222
Bankleitzahl: 700 500 00
Stichwort: „BRK hilft in Südostasien“

Die Aufräumarbeiten sind schon in vollem Gange

Tsunami

Ein Tsunami ist eine seismische Meereswoge, die überwiegend durch Erdbeben auf dem Meeresgrund (Seebeben) ausgelöst wird. Sie breitet sich mit hohen Geschwindigkeiten (von 500 bis 1.000
km/h) über Entfernungen von bis zu 20.000 km aus und kann in Ufernähe einer Tiefseesteilküste auf eine Höhe von etwa 50 Meter ansteigen. Die Geschwindigkeit eines Tsunamis hängt von der Meerestiefe ab; je tiefer das Meer, desto schneller und je flacher, desto langsamer ist der Tsunami. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er bei einer Meerestiefe von etwa 6.000 Metern. Wenn der Küste eine Inselkette oder ein Korallenriff vorgelagert ist, bricht die Welle schon weit draußen auf dem Meer. Sie rollt dann als Welle heran, ein weißes Band, über dessen Höhe und Gewalt man sich täuschen kann. Starke Tsunamis können weiträumige katastrophale Schäden verursachen und ganze
Küstenstriche verwüsten. Die Naturkatastrophe am 26. Dezember 2004 traf 14 Anrainerstaaten des Indischen Ozeans. Bei diesem Unglück starben nach neuesten Schätzungen mehr als 280.000 Menschen; etwa zehn Millionen
Menschen wurden obdachlos.