Jugendbildungsreise nach Italien Die Schwaben erobern Solferino

Am Freitag den 23. Juni
2006 war’s endlich so
weit, der Bezirksverband
Schwaben
machte sich auf den
Weg nach Solferino um
die Spuren von Henry
Dunant zu erkunden.

Annette Heyn-Edeler, Nils Freier und Hebbo
Klaus Enzler, Franziska Wedler
3/2006

Mit einem nagelneuen Vier-
Sterne- Reisebus der Firma
Efinger machten wir uns von
Augsburg aus über
Thannhausen, Krumbach und
Mindelheim auf in Richtung
Süden. Bereits während der
Fahrt erhielten wir Informationen
über die Schlacht von Solferino
und den Gründer des Roten
Kreuzes, Henry Dunant. Nach
einigen Stunden Fahrt erreichten
wir Sirmione am Gardasee.
Den Nachmittag verbrachten
wir mit Shoppen, Baden im
See, Eisessen und jeder Menge
Spaß. Gegen Abend fuhren wir
weiter zum Camp Lidia nach
Castiglione. Beim Eintreffen im
Lager wurden wir von der
italienischen Delegation sehr
herzlich empfangen. Uns wurde
ein Zelt für ingesamt 100 Personen
zugeteilt. Nach einem
spitzenmäßigen südländischitalienischen
Abendessen hatten
wir Zeit, den restlichen Abend
mit gemütlichem Zusammensein
zu verbringen. Hierbei
wurden jede Menge neue
Freundschaften mit den anderen
Nationen geschlossen.

Die Delegation des Jugendrotkreuzes aus Schwaben

Einige von uns besuchten an
diesem Abend noch ein Theaterstück
über die Schlacht von
Solferino.

Am Samstagvormittag besuchten
wir das Rot-Kreuz-Museum
in Castiglione. Bei einer Führung
konnten wir Details über
die Gründung des Roten Kreuzes
erfahren. Die Ausstellung
der alten Fahrzeuge und medizinischen
Geräte faszinierte
uns. Anschließend bummelten
wir noch über den italienischen
Markt. Nach dem Mittagessen
im Camp fuhren wir nach San
Martino. Dort besichtigten wir
eine Ossario-Kapelle wo die
Knochen der Soldaten aus der
Schlacht von Solferino noch
heute aufbewahrt werden.
Einige von uns schauten noch
das Museum im Turm von San
Martino mit den imposanten Malereien über die Schlachten

von Solferino an. Die restliche
Zeit verbrachten wir mit Chillen im
Park oder ließen uns einen Eisbecher
schmecken. Gegen 18 Uhr
machte sich die schwäbische
Reisegruppe auf den Weg nach
Solferino. Hier hatten wir noch
Gelegenheit die Knochenkapelle,
den „Spion von Italien“ und das
Rotkreuz-Denkmal zu besichtigen.
In dem malerischen Dörfchen
Solferino begegneten wir
bereits Rot-Kreuz-Gruppen aus
aller Welt. Mittlerweile versammelten
sich tausende internationale
Rot-Kreuzler in den verschiedensten
Uniformen zur
Begrüßung und zur Aufstellung
für die Fiaccolata. Bei Anbruch
der Dunkelheit konnte es endlich
losgehen. Mit unseren Fackeln
machten wir uns auf den rund 15
Kilometer langen Weg von
Solferino nach Castiglione.
Unterwegs jubelten uns die
Menschenmengen vom Straßenrand
und aus den umliegenden
Häusern zu. Vorbei an hunderten
Rot-Kreuz-Flaggen und -Fahnen
und geschmückten Gebäuden
kamen wir unserem Ziel immer
ein Stückchen näher. Die Zeit
verbrachten wir mit Singen,
Jubeln und Schwitzen (abends
waren es immer noch Temperaturen
um die 30°C). In der Innenstadt
von Castiglione wurden wir
von Trommlern empfangen.
Nach ungefähr vier Stunden
Fußmarsch erreichten wir total
erschöpft und mit Blasen an den
Füßen unser Camp. Wir freuten
uns, dass wir alle heile am Ziel
angekommen waren. Nach ausgiebigen
Duschen ging es ab zur
After-Fackellauf-Party, die bis spät
in die Nacht dauerte.

Fackellauf von Solferino
Mehrere Tausend Rotkreuzler beim Start der Fiaccolata

Am frühen Morgen, hieß es leider
schon wieder Abschied nehmen.
Die Tage in Solferino waren
vorbei. Nach ausgiebigem Handynummerntausch
und Buseinräumen
führte uns die Heimreise
auf der Uferstraße des
Gardasees wieder Richtung
Deutschland. Wir danken dem
Bezirksausschuss Jugendrotkreuz
im BV Schwaben und
freuen uns schon auf die nächste
Reise.