Tag der Schulsanitäter in Augsburg

An fünfzehn Schulen in Augsburg gibt es einen Schulsanitätsdienst. Schülerinnen und Schüler werden ermutigt, mit Hilfe erlernten Wissens und trainierter Fertigkeiten aktiv bei Notfällen qualifizierte Erste-Hilfe zu leisten und gegebenenfalls über Notruf den Rettungsdienst zu alarmieren, einzuweisen und ihm zuzuarbeiten.

Matthias Wahl und Cornelia Götz
Josef Maria Ipfelkofer
2/2006

Schon im Grundschulalter kann man als „Juniorhelfer“ Hilfsbereitschaft zeigen und Verantwortung übernehmen. Durch Lehrkräfte, die den Lehrschein Erste-Hilfe erworben haben oder durch ehrenamtliche Mitarbeiter des Roten Kreuzes werden die Jugendlichen später in einem kompletten Erste-Hilfe-Kurs auf das richtige Handeln bei kleineren und größeren Notfällen vorbereitet. Vor allem in der Pause und beim Sport kommt es öfter zu Schrammen und Beulen, aber auch größere Verletzungen, die ärztlich versorgt werden müssen und akute Erkrankungen kommen gelegentlich vor, wird berichtet. Die Schulsanitäter sind auf alles vorbereitet. An manchen Schulen ist die Arbeitsgemeinschaft „Erste-Hilfe“ der Renner, wie die Birkenau-Schule in Augsburg zeigt: von 530 Schülern sind 96 Mitglieder im Schulsanitätsdienst.

Erfreulicherweise betreuen an drei Schulen Lehrkräfte den Schulsanitätsdienst, die selbst aktive Mitglieder im BRK sind.

Schulsanitäter bei der HLW

Einen wahren Boom gibt es, seit Rettungsassistentin Cornelia Götz mit unermüdlichem ehrenamtlichen Engagement, Kontakt zu den Schulen hält, Schülerinnen und Schüler ausbildet und Lehrkräfte unterstützt. Sie hat auch die Initiative ergriffen und zusammen mit dem Leiter der Jugendarbeit, Matthias Wahl, beim BRK in Augsburg-Stadt vor drei Jahren den ersten Tag der Schulsanitäter veranstaltet.

Mittlerweile ist er zur festen Einrichtung geworden. Den Schulsanitätsdiensten der Augsburger Schulen wird einen Tag lang ein volles und tolles Programm geboten. Rettungsdienstler führen ihre Fahrzeuge und Rettungsmittel vor, zeigen und proben in einer gemeinsamen Schauübung Erste-Hilfe-Maßnahmen, Notruf und Erstversorgung durch die Profis. Dabei packen die Jugendlichen gern mit an, spenden Trost, versorgen Wunden, überprüfen Vitalfunktionen, ergreifen lebensrettende Sofortmaßnahmen, spielen den Notruf am Telefon durch, weisen den Rettungsdienst ein und gehen ihm zur Hand. Wie selbstverständlich halten sie die Infusionsflasche, sorgen für Wärme und helfen beim Tragen. Sie merken kaum, dass sie dabei höchst effektiven praktischen Unterricht genießen. Genießen im wahrsten Sinne des Wortes: sie haben Spaß dabei, freuen sich über Lob und Erfolg – und lernen aus gegenseitiger Manöverkritik.

Rettungssanitäter Markus Frantal erklärt mit Hilfe des Schulsanitäters Dominik Groth die weitere Versorgung des Patienten

Erstmalig präsentierte sich heuer auch die Rettungshundestaffel den Kindern und Jugendlichen. Wie im Spiel kletterten die Hunde über Hindernisse, balancierten auf der Leiter und spürten mit ihrer Nase „verschüttete“ Personen auf.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen, zubereitet von Kameradinnen und Kameraden aus der Rotkreuz-Bereitschaft Kriegshaber, stellten dann die Schulsani-Gruppen ihr Können in einem Wettbewerb unter Beweis. Mimen vom JRK Augsburg wurden perfekt
geschminkt: Schnittverletzung, Knochenbruch, Bewusstlosigkeit, theoretisches Wissen und Reanimation waren die Stationen. Diese Jahr gab es erstmalig zwei Siegerpokale. Einen für die beste Schule in der Kategorie Grund- und Hauptschule und einen weiteren für die Realschulen und Gymnasien. Die Fragen in der Theorie wurden auf das Niveau der unterschiedlichen Altersstufen angepasst um die Chancengleichheit zu gewährleisten.

Schulsanitäter zeigen beim EH-Wettbewerb ihr Können

Unser besonderer Dank gilt den Augsburger Rotkreuz-Bereitschaften Stadtmitte, Kriegshaber und Oberhausen, sowie unseren Kreisbereitschaftsleitern Engelbert Mayer und Holger Bermann für ihre tatkräftige Unterstützung bei der Durchführung unserer Veranstaltung.

Nicht zu vergessen, ein herzliches Dankeschön an das Busunternehmen Efinger aus Aichach, ohne dessen großzügiges Engagement ein Transfer unserer SSDler zum Kreisverband und wieder zurück nur sehr schwer möglich gewesen wäre.