Auf zu den Ursprüngen

Um 4:15 Uhr starteten 22 erwartungsvolle Rotkreuzmitglieder zu unserer Fahrt nach Solferino. Nachdem das Lager bezogen war, machten wir uns in die Stadt auf, da es im Camp 38°C hatte.

Dort besichtigten wir die Gebeinskirche, mit Knochen und Schädeln von über 1.000 Gefallenen der Schlacht von 1859. Anschließend besuchten wir das Monument des Roten Kreuzes, an dem jede Nation, die der Bewegung angehört, auf einer Marmortafel in Landessprache vertreten ist. Zuletzt waren wir am Spia d`Italia. Dieser Turm steht auf dem höchsten Punkt von Solferino. Von hier aus soll Napoleon III. die Schlacht beobachtet haben. Im Camp übernachteten Gruppen aus Südkorea, Kroatien, Nigeria und sogar Amerika. Am Abend erlebte unsere Gruppe einem für die Fiaccolata ausgerichteten Konzert.

Aufgrund der hohen Temperaturen entschlossen wir uns zu einem Ausflug an den Gardasee. Hier nutzten wir die Zeit zum Entspannen und Schwimmen, bevor es zur Fiaccolata ging. Vor dem Lauf wurden unter den verschiedenen Gruppen Pins mit Rot-Kreuz-Abzeichen aus der Heimat getauscht. Einige von uns bekamen sogar Anstecker aus Südkorea. Auf dem Dorfplatz sammelten sich dann über 4.000 Personen. Die 12 km lange Wegstrecke folgt dem Weg, auf dem 1859 der Abtransport der Verwundeten von Henry Dunant zum Krankenhaus in Castiglione organisiert wurde. Die Länge des Zuges war sehr beeindruckend. Von Castiglione kehrten wir erschöpft ins Camp zurück und verzehrten die vom Picknick übrig gebliebene Wassermelone.

Nach dem Frühstück fuhren wir zur letzten Station, San Martino. Dort besichtigten wir ein Museum und den Turm. Unterhalb des Turms sahen wir Soldaten in historischen Uniformen, die für die Nachstellung der Schlacht übten. Erschöpft aber glücklich kamen wir wieder daheim an. Nun können wir alle den Spruch aus vollem Herzen mitsprechen: Einmal im Leben muss jeder Rotkreuzler eine Fiaccolata miterlebt haben.