Mit dem JRK in den Dschungel

Doch zunächst mal von vorne: Anfang des Jahres habe ich mich für diese besondere Internationale Begegnung beworben und konnte es kaum fassen, dass ich zusammen mit Julia Knotz aus Baden-Württemberg für diese spannende Reise als Delegierter des Deutschen Jugendrotkreuzes entsandt wurde.

Bereits vor der Reise galt es einiges zu organisieren: Flüge buchen, die nötigen Impfungen und die Medikamente zur Malariaprophylaxe besorgen und natürlich auch Gastgeschenke kaufen. Am 7. Juni ging es dann los!

Gut einen Tag dauert die Anreise über Doha und Singapur in die Hauptstadt Dili. Marcel vom Cruz Vermelha de Timor-Leste (CVTL = Rotes Kreuz Timor-Leste) wartet bereits am Flughafen auf Julia und mich. Nach kurzer Zeit treffen wir dort auch noch unseren Kollegen vom Japanischen Roten Kreuz, Keita.

Bevor wir in das Camp starten treffen wir im Hauptquartier noch „Mana“ Lola, die sich zusammen mit Marcel während der gesamten Zeit um uns internationale Delegierte kümmern wird. Des Weiteren lernen wir noch Domingos kennen. Neben den offiziellen Amtssprachen Tetum und Portugiesisch spricht er auch noch sehr gut Deutsch und wie fast alle Englisch.

Auch Courtney von den Cook Islands und Dilia vom indonesischen Roten Kreuz stoßen zu uns. Und dann geht’s endlich los ins Camp. Nachdem wir das Nötigste für die ersten Tage für Julia gekauft hatten, dauert es weitere zwei Stunden bis wir zum Anbruch der Dunkelheit das Camp erreichen.

Es gibt viele große Zelte, ein Küchenzelt, eine Bühne und mehrere Zelte für Workshops. Nur die sanitären Anlagen sind für uns Europäer gewöhnungsbedürftig. Insgesamt nehmen ca. 500 Jugendliche vom CVTL an diesem Camp für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer teil. Weitere internationale Delegierte folgten der Einladung: Keita aus Japan, Courtney von den Cook Islands und Dilia aus Indonesien.

Bereits kurz nach der Ankunft werden wir von allen herzlich begrüßt. Natürlich sind alle ganz gespannt, was die „Malai“ – so werden Fremde dort genannt – zu erzählen haben. Alle sind ziemlich verblüfft, dass bei uns nur eine Sprache gesprochen wird. In Timor-Leste sind es 36 verschiedene und man verständigt sich hauptsächlich über das von allen gesprochene Tetum.

Wieder zurück zum Thema Frühaufstehen: Jeder Tag beginnt um 6 Uhr mit einem kleinen Morgensportprogramm. Danach gibt es ein landestypisches Frühstück bestehend aus Maniok und einer Art Süßkartoffel, bevor wir verschiedene Workshops besuchen. Das Themenangebot umfasst beispielsweise Ernährung, Kinderrechte, Trinkwasserversorgung und Erste Hilfe. Nach dem Mittagessen gilt es bei Sport- und Erste-Hilfe-Wettbewerben, sein Können unter Beweis zu stellen. So müssen die Teilnehmenden zum Beispiel aus vier Bambusstäben und einemStück Seil eine Trage in nur 15 Minuten bauen. Es gibt auch eine Eröffnungszeremonie mit den sämtlichen Vertretern des Roten Kreuzes und der Regierung und natürlich eine Dschungelwanderung durch die wunderschöne Natur. Tagsüber bleibt zwischendurch natürlich noch genug Zeit, um sich mit den Jugendlichen auszutauschen und Freundschaften zu knüpfen.

So gibt es vor Ort z.B. auch eine Klimahelfer-Kampagne und ich kann meine Erfahrungen aus Deutschland teilen und neue Anregungen aus Timor gewinnen. Am Abend führen die unterschiedlichen Ortsgruppen traditionelle Tänze vor.

Nach 5 Tagen geht das Camp zu Ende. Bevor es wieder nach Deutschland geht, haben Marcel und Lola mit uns noch ein Sightseeingprogramm in Dili vor.