Schulsanitätsdienst

Die Gäste bemerkten schon beim Betreten des Klassenzimmers in Cham, dass es sich um etwas Besonderes handelte.

 

Text: Stefan Raab, Fotos: Chamer Zeitung
2/2016
Übergabe der Teilnehmenden-Zertifikate

Nach langen Wochen der Vorbereitung wurde in der St.-Gunther-Schule offiziell ein Schulsanitätsdienst (SSD) des Jugendrotkreuzes in den Dienst gestellt. Dass dieses Ereignis nicht alltäglich war, zeigte die Anwesenheit des Präsidenten des BRK Theo Zellner. Schul- und Einrichtungsleiter Thomas Herbst sprach von einem „besonderen Tag“ für seine Einrichtung und freute sich über die Anwesenheit von Theo Zellner, den Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner, den Leiter der Jugendarbeit Thomas Winkler, den Sachgebietsleiter Stefan Raab und den Personalreferenten des Trägers, die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg, Peter Wichelmann.

Schüler helfen Schülern, das sei etwas Besonderes. Der Schulleiter zeigte sich stolz, dass in St. Gunther erstmals bayernweit in einem Förderzentrum ein         Schulsanitätsdienst installiert werden konnte. Die Schülerinnen und Schüler, mit ihrer Kooperationslehrerin Monika Graßl und dem Ausbilder Jürgen Pongratz sowie Kristina Pongratz, die als Erzieherin an der Einrichtung beschäftigt ist, haben sich hochmotiviert in den vergangenen Wochen auf ihre wichtige Aufgabe vorbereitet und die Grundlagen in Erster Hilfe erlernt.

Besonderen Dank zollte Thomas Herbst seiner Mitarbeiterin Kristina Pongratz, die als aktives Rotkreuzmitglied zusammen mit ihrem Ehemann, der als Rettungsassistent und Erste-Hilfe-Ausbilder tätig ist, die Ausbildung übernommen hat. Ebenso würdigte er die Unterstützung des BRK-Kreisverbandes Cham. „Es ist ein ganz besonderer Tag“, sagte BRK-Präsident Theo Zellner. Die fünf jungen Mädchen und Burschen machen mit dem JRK-Schulsanitätsdienst etwas, was nicht selbstverständlich sei. Sie wollen ihren Mitschülerinnen und Mitschülern helfen, wenn etwas passiert ist.

 

„Hilfe für den Nächsten“ sei hier das Schlagwort.

Die Zusammenarbeit zwischen Einrichtung und BRK werde mit einem Kooperationsvertrag besiegelt und dieser sage auch aus, dass die Hilfe für den Nächsten ein Teil der Schule sei.

Der BRK-Präsident verwies darauf, dass mit der Ausbildung der Schulsanis auch deren Selbstwertgefühl steige, denn Helfen müsse man auch können. Im Anschluss überreichte Zellner die Teilnehmenden-Zertifikate. Zudem erhielt die Gruppe zwei Erste-Hilfe-Taschen und mehrere Warnwesten mit der Aufschrift „JRK-Schulsanitätsdienst“.

Mitglieder eines SSD sorgen an Schultagen, bei Schul- und Sportfesten, Ausflügen und Vielem mehr für die Sicherheit und helfen ihren Mitschülerinnen und Mitschülern bei Notfällen. Ein SSD geht aber weit über Erste Hilfe hinaus. Sie übernehmen Verantwortung für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler und sind bei Unfällen in der Schule als Erste zur Seite, leisten Erste Hilfe und informieren den Rettungsdienst. Beim SSD gibt es keine „Einzelkämpfer“, das Miteinander steht im Vordergrund und alle lernen voneinander.

 

Unterschrift Kooperationsvertrag

Inklusion

Inklusion heißt Zugehörigkeit, bedeutet also das Gegenteil von Ausgrenzung. Wenn jeder Mensch – mit oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit, dann ist das gelungene Inklusion.

In einer inklusiven Gesellschaft ist es normal, verschieden zu sein. Jeder und jede ist willkommen. Und davon profitieren alle. Zum Beispiel durch den Abbau von Hürden, damit die Umwelt für alle zugänglich wird. Aber auch durch weniger Barrieren in den Köpfen, mehr Offenheit, Toleranz und ein besseres Miteinander.

 

Mitglieder des SSD: Nico Kraus, Tobias Liebl, Kevin Probst, Fabian Sperlich, Bastian Vogl, Lisa Pohl, Jacqueline Rüdiger, Sarah Valta, Christian Fischer, Lisa Fischer