Schulkinder handeln im Notfall richtig

Sicherheitstag an der Grundschule in Bayerisch Gmain

Markus Leitner, Matthias Rein
FW und Schule Bayerisch Gmain
1/2007

Bei einem Sicherheitstag an der Grundschule in Bayerisch Gmain lernten die Kinder, wie sie Unfälle vermeiden und im Notfall richtig handeln. Sprichwörtlich eingeläutet wurde die Veranstaltung mit dem lauten Schrillen der Feuer-Alarmglocke der Schule. „Die jährliche Evakuierungsübung ist für Kinder und
Lehrer eine wichtige Basis, damit im Ernstfall alles koordiniert abläuft“, berichtet Gabi Riegel, Lehrerin der zweiten Klasse.

Bereits die ganze Woche über stand das Thema Sicherheit mit auf dem Lehrplan. Wie bereits im vergangen Jahr wurden die Kinder von Polizei, Feuerwehr und Jugendrotkreuz auf die Gefahren des täglichen Lebens hingewiesen und lernten, wie sie Unfälle vermeiden und Erste Hilfe leisten können.
Hans Bayer von der BRK-Rettungsleitstelle erklärte, welche Notrufnummern es gibt, wobei sich ein lebendiger Dialog entwickelte, bei dem die Kinder interessiert das Geschehen im Einsatzfall hinterfragten. „Man merkt, dass die Kinder helfen wollen und als wichtiges Glied in der so genannten Rettungskette
unentbehrlich sind, wenn sie zum Beispiel im Ernstfall einen Notruf absetzen“, lobte der Rettungsassistent.

Sicheres Überqueren einer Straße. Bestens erklärt von der Polizei

Verteilt auf fünf Gruppen durften die Klassen einen Sicherheits-Parcours durchlaufen. Dr. Erich Wöhler, HNO-Arzt aus Bad Reichenhall, zeigte anhand von Modellen Aufbau und Funktion der Ohren und ließ die Schüler mit einfachen Geräten einen Blick ins Innere des menschlichen Ohres werfen. Abschließend gab er den Kindern wichtige Tipps und Tricks zur Pflege und zum Schutz des Sinnesorgans mit auf den Weg. Busunternehmer Gregor Haidenthaler erklärte, wie sich die Schüler an der Haltestelle verhalten müssen, damit keine Unfälle passieren. Er zeigte den jungen Verkehrsteilnehmern in einer eindrucksvollen Aktion, bei der ein Plastikkanister überfahren wurde, wie Fahrzeuge und Menschen im toten Winkel für den Fahrer plötzlich unsichtbar werden.

Wie im Realfall rückte beim simulierten Feueralarm auch die Freiwillige Feuerwehr Bayerisch Gmain mit aus und demonstrierte den beeindruckten Kindern eine Fettexplosion. „Wenn Fett brennt, darf man auf keinen Fall mit Wasser löschen!“, erklärte Kommandant Thomas Hörl bei der Vorführung.
Jeder der jungen Zuschauer durfte im Anschluss selbst in die Rolle eines Feuerwehrmannes schlüpfen und ein brennendes Holzhäuschen löschen. Zusätzlich wurde den Kindern ein voll ausgerüsteter Atemschutztrupp vorgeführt, um ihnen im Ernstfall die Angst vor solchen wie „Marsmenschen“ aussehenden Feuerwehrleuten zu nehmen.

Verhalten an der Bushaltestelle

Wie man die Straße mit und ohne Ampel richtig überquert, lernten die Schulgänger bei Beamten der Polizeiinspektion Bad Reichenhall und der Verkehrsüberwachung. Unter Anleitung der Polizisten konnten die Kinder in der Gruppe das Erlernte direkt an der befahrenen Straße vor der Schule trainieren. Das Jugendrotkreuz war ebenfalls mit einer Station vertreten und übte mit den Schulkindern einfache Techniken der Ersten Hilfe, wie Verbände an Kopf, Armen und Beinen und die stabile Seitenlage.

„Als gelungene und lehrreiche Abwechslung zum regulären Schultag mit Rechnen und Lesen war der Sicherheitstag für alle Teilnehmer eine willkommene und sehr interessante Abwechslung“, meint Schulleiterin Heidi Keilhofer. Lehrer, Organisatoren und Referenten waren mit dem Konzept sehr zufrieden und freuen sich auf eine Wiederholung in zwei Jahren.