Kreiszeltlager

Wieder wurde von Mitgliedern des Kreisausschusses das jährliche Zeltlager organisiert. Siebzig Kinder und Betreuer verbrachten eine tolle Woche bei meist schönem Wetter auf dem Zeltplatz „Am alten Steinbruch“ in Soden. Dieses Mal möchten wir jedoch nicht selbst berichten, sondern einen Bewohner des angrenzenden Waldes zu Wort kommen lassen:

Christian Spinnler, Kathrin Hauck, Steffen Pfahler
4/2008

Hallo, ich bin die Waldfee „Holla“ und lebe für gewöhnlich einsam und allein in den Wäldern rund um das Sodener Tal. Mitte August jedoch begann ein geschäftiges Treiben in meinem kleinen Tal. Eine kleine Schar kräftiger Burschen und Mädels kamen, mit vielen Kisten, Säcken und Gebinden. Sie errichteten viele große Zelte – viel zu viele für die kleine Truppe – und entzündeten ein großes wärmendes Feuer. Am nächsten Tag wurde ich durch lautes Kindergeschrei geweckt. Das sonst so ruhige Tal füllte sich unablässig mit Kindern, die in die großen Zelte einzogen oder sogar noch neue Zelte aufbauten.

Über Lautsprecher verkündeten die Leiter die Aufgaben der in Gruppen eingeteilten Kinder. Dazu zählte Spülen, Toiletten und Dusche reinigen oder in der Nacht das Feuer und die Fahne zu bewachen. Tatsächlich versuchte eine Rotte übler Spessarträuber die Fahne zu stehlen, was aber von den tapferen Kindern des Lagers verhindert werden konnte. Am Tage – wenn die Räuber schlafen – wurden Spiele gespielt, Bäume mit einer Baumbergestange erklommen und mit einer Seilbrücke über den Bach balanciert. Auch die nähere Umgebung wurde erkundet. In einer Rallye eiferten die einzelnen Gruppen um die Wette und versuchten möglichst viele Fragen und Aufgaben zu bewältigen.

Mitte der Woche wurde ich schwer krank. Mein Vater – der Waldgeist – wusste sich nicht mehr zu helfen und fürchtete, dass ich sterbe. So beschloss er gegen Abend, die Gruppe im Sodener Tal um Hilfe zu rufen, da diese ein Rotes Kreuz – ein Zeichen für Heilkunst, wie man weiß – auf ihrer Fahne trug. Die Gruppe versprach meinem Vater zu helfen und die notwendigen Zutaten für meine Rettung (einen Heiltrank, einen Heilspruch und das Licht des Lebens) zu besorgen. Auch warnte mein Vater sie, sich vor dem bösen Org in Acht zu nehmen, da dieser zur Zeit in der Nähe sein Unwesen trieb. Nun galt es, im dunklen Wald den weisen Mann zu befragen, von einem Narren eine Rose zu bekommen und mit Kräuterhexen und weiteren Gestalten fertig zu werden. Doch nach einigen Mühen gelang es der Gruppe die heilenden Zutaten zu ergattern und mich zu retten. Nach einer Woche war es an der Zeit für die Gruppe weiter zu ziehen. Glücklich über meine Rettung veranstaltete sie ein großes Festmahl und versprach, in der Zukunft wieder in das Tal zu kommen.