Für Kinderaugen

Die Geschichte des Roten Kreuzes für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren fassbar machen

Text und Fotos: Sonja Hieber (geb. Erben)
3/2017

Dieses Jahr fand das erste Mal der Kurs „Die Rotkreuzgeschichte für Kinderaugen“ statt. Ziel war es, Gruppenleitungen Ideen an die Hand zu geben, wie man unsere Rotkreuzgeschichte spannend und interessant für 6- bis 12-Jährige gestalten kann. Bei uns im Verband gibt es im Moment für diese Altersgruppen kaum Materialien – und das möchten wir ändern!

Das Konzept und einige Methoden hat Sonja Hieber (geb. Erben) aus der Landesleitung als „Lebendiges Buch“ auf dem Supercamp auf Rügen vorgestellt. Zwei Tage wurde sie fleißig von Jugendrotkreuzlerinnen und Jugendrotkreuzlern aus ganz Deutschland „ausgeliehen“. Besonders hat es uns gefreut, dass das JRK im Landesverband Rheinland-Pfalz den Workshop in den „Schrank der Vielfalt“ aufgenommen hat.

Mehr dazu unter: www.jrk-rlp.de

Es gilt: Weniger ist mehr!

Stell Dir mal vor: Du bist Gruppenleitung von einer Kindergruppe und hast keine Idee, wie Du eine Gruppenstunde zum Thema „Rotkreuzgeschichte“ gestalten sollst. Wie startest Du am besten? Nimm Dir als allererstes die komplette Geschichte zur Hand und streiche alles, was Dir weniger wichtig vorkommt. Im nächsten Schritt streichst Du alle Begriffe, die Du erklären müsstest. Das, was jetzt noch übrig bleibt, ist Deine Basisgeschichte. Mit dieser gekürzten Version kannst Du mit Deiner Gruppe anfangen. Im Laufe der Zeit kannst Du immer wieder mehr Informationen, Daten und Fakten hinzufügen. So werden die Kinder nicht überfordert oder gelangweilt. Die Basisgeschichte erleichtert Dir als Gruppenleitung die Vorbereitung von Gruppenstunden zur Rotkreuzgeschichte. Du kannst sie immer wieder hernehmen und nach Bedarf erweitern und ergänzen. Füge einfach ab und zu ein Wissens-Add-on zu Deiner Geschichte hinzu und fertig ist Deine coole Gruppenstunde. Spielerisch lernen Kinder immer am besten, deshalt hier zwei Spielideen, die Du gern bei Dir in der Gruppe ausprobieren kannst.

Spielidee „Zwischen Castignole und Solferino“

Die Kinder werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Sie setzen sich mit mindestens drei Meter Abstand zueinander auf den Boden, sodass alle eine Gegenspielerin bzw. einen Gegenspieler sich gegenüber haben. In der Mitte liegt ein Gegenstand, z.B. eine Mullbinde, den es zu erobern gilt. Jedem gegenübersitzenden Paar wird ein Begriff zugewiesen, der in der Geschichte vorkommt, die später von der Gruppenleitung oder der Spielleitung mehrmals vorgelesen wird. Z.B. Henry, Napoleon, Wunde, Rotes Kreuz – der Fantasie der Gruppenleitung ist bei der Auswahl keine Grenzen gesetzt. Nun wird die Geschichte vorgelesen. Wenn der Begriff des Paares gelesen wird, springen beide auf und versuchen den Gegenstand in der Mitte zu erreichen. Das Team des schnelleren Kindes bekommt einen Punkt

Spielidee „Wer war Henry Dunant?“

Draußen oder in verschiedenen Räumlichkeiten werden durch Symbole oder andere Hinweise, Teile der Geschichte des Roten Kreuzes versteckt: eine Wiege oder ein Kinderwagen als Symbole für Geburt, eine Europakarte oder ein kleiner Globus als Symbole des Kaufmannberufes, Zinnsoldaten als Symbol für die Schlacht von Solferino, ein Taschentuch mit roter Wasserfarbe getränkt als Symbol für die Verwundeten nach dem Kampf und so weiter. Die Kinder müssen die versteckten Symbole suchen und zusammensetzen, ähnlich wie Stücke einer Schatzkarte. Wenn alle Teile gefunden wurden, kann hinterher in gemütlicher Runde die gesamte Geschichte noch mal ganz vorgelesen werden.

Teilnehmende Gruppenleiter

Quelle der Spielideen: JRK im Landesverband Westfalen-Lippe

Deine Ideen sind gefragt!

Einen Lebenslauf von Henry Dunant erstellen und im Gruppenraum aufhängen oder eine Wandzeitung von seinem Profil machen... Du hast kreative Ideen oder Methoden für die Gruppenstunde, die zu dem Thema „Rotkreuzgeschichte für Kinderaugen“ passen? Und Du würdest sie gerne mit anderen teilen?

Dann sende Deine Anleitung bitte an sonja.erben@jrk-bayern.de.