Suna aus Aleppo

Das ist die wahre Geschichte einer minderjährigen Geflüchteten aus Aleppo. Inzwischen ist sie im JRK sehr gut eingegliedert, gehört wie alle anderen zu einer großartigen Gemeinschaft und nimmt bei vielen Veranstaltungen und Aktionen teil.

Text und Foto: AG Diversität
3/2017

Die Vereinten Nationen schätzen, dass derzeit noch rund 1,5 Millionen Menschen in der nordsyrischen Stadt Aleppo leben. Hunderttausende von ihnen sind ohne Heizung, ohne Strom, ohne Wasser. Nach der Eroberung Ost-Aleppos registrierten die Vereinten Nationen dort insgesamt rund 126 000 Menschen. 36 000 von ihnen wurden in Bussen in das von Rebellen kontrollierte Gebiet rund um Idlib gebracht, knapp 39 000 Menschen fanden Zuflucht im Westteil der Stadt, etwa 47 500 Menschen harren im Ostteil der Stadt aus. Mehr als 4 000 Flüchtlinge sind in einer Sammelunterkunft im Vorort Dschibrin untergekommen. Die meisten von ihnen sind allein- stehende Frauen und Kinder, die ihre Eltern verloren haben.

Sunas Traum

Suna (Name geändert) ist 18 Jahre alt und mehrere Tage zu Fuß geflohen, ihre Eltern hat sie verloren. Heute weiß sie, dass auch ihre Eltern geflohen sind und in Griechenland wohnen. Ein Kontakt konnte hergestellt werden. Seit zwei Jahren wohnt sie jetzt schon in Deutschland. In Weilheim wurde sie in einer Wohngemeinschaft mit insgesamt fünf weiteren jungen  Geflüchteten untergebracht. Sie besucht die örtliche Wirtschaftsschule und ihr Deutsch ist mittlerweile richtig gut. Ihre größte Hoffnung und ihr größter Traum ist es, Notfallsanitäterin zu werden. Doch die Anforderung für eine Aufnahme ist hoch.

Die mittlere Reife wird erwartet, außerdem muss sie erfolgreich eine Aufnahmeprüfung absolvieren. Ein Praktikum im Krankentransport durfte sie schon machen, doch dann war es für sie auch schon wieder vorbei. Ihre Flüchtlingshelferin kontaktierte deshalb das Jugendrotkreuz und bat dort um Hilfe für Suna, um ihren Traum doch irgendwie verwirklichen zu können.


Hat Suna eine Chance?

„Krisenherde weltweit lassen Geflüchtete in deutschen Kommunen stranden. Deren Aufgabe ist es, diese Neuankömmlinge bei ihrem Start in Deutschland gut zu unterstützen. Ob die Unterbringung, Kita- und Schulplätze oder die umfassende Verantwortung für unbegleitete minderjährige Geflüchtete: Die Bedürfnisse der Neuzugewanderten stellen die unterschiedlichen Fachbereiche vor Herausforderungen, für die es oft noch keine passenden Strukturen gibt.“ (Quelle: www. spiegel-online.de) Also warum Suna keine Chance geben? Sie gibt sich viel Mühe, lernt schnell Deutsch, engagiert sich mittlerweile in der Kinder- und Jugendhilfe und hat nur einen Traum: Notfallsanitäterin werden.