Ein bärenstarkes Projekt

Ein bärenstarkes Projekt zur Heranführung von Kindern an die Erste Hilfe. Daniel Illich, einer der Organisatoren der Teddyklinik, Gruppenleiter und stv. Leiter der Jugendarbeit im BRK-Kreisverband Weilheim-Schongau, berichtet.

Daniel Illich
Daniel Illich
2/2017

Was ist eine Teddyklinik?

Die Kinder kommen mit einem Kuscheltier in die Teddyklink und denken sich eine Krankheit bzw. Verletzung für ihr Kuscheltier aus. Das Kuscheltier wird nach einer kurzen Anmeldung untersucht. Je nach Krankheit oder Verletzung geht es dann weiter zum Röntgen, in den OP oder zum Gipsen. Zur besseren Heilung gibt es anschließend noch Medikamente aus der Apotheke.

 

Warum auch Ihr im JRK eine Teddyklinik veranstalten solltet?

Egal ob Straßenfest, Tag der offenen Tür oder auf einem Markt – die Teddyklinik funktioniert überall dort, wo Kinder vorbei kommen. Neben dem Effekt, dass die Kinder die Angst vor dem Krankenhaus verlieren, ist es für Euch eine gute und kostengünstige Werbemaßnahme. Es entstehen keine größeren Kosten, außer mögliche Standgebühren, Druckkosten  für Plakate und „Medikamente“.


Hier ein Überblick über die Stationen

Untersuchungen: Blutdruckmessen und Herzschlaghören

Anmeldung

An dieser Station starten die Kinder und melden sich mit ihrem kranken Kuscheltier an. Der Name und das Alter vom Kind bzw. Kuscheltier werden erfragt. Ihr benötigt eine Person, eine Biertischgarnitur und einen Anmeldebogen. Darauf ist Platz für Name und Alter von Kind samt Kuscheltier, ein Teddybärbild zum Markieren der Schmerzen und zum Notieren der Untersuchungsergebnisse.

Tipp: Der Erfahrung nach bringen die Kinder selten eigene Kuscheltiere mit. Deshalb solltet Ihr eine Kiste mit Kuschel- tieren parat haben. An Kuscheltiere kommt Ihr am besten über einen Spendenaufruf in der Zeitung oder den sozialen Netzwerken.

Untersuchungen: Blutdruckmessen und Herzschlaghören

Untersuchung

Hier werden mithilfe der Kinder das Gewicht, die Größe, der Puls und der Blutdruck festgestellt. Jetzt geht es auch an die Untersuchung. Außerdem wird eine Diagnosen gestellt. Bei Bauchweh kann z.B. gefragt werden:

Was hat der Patient gegessen?

Hat er oft Bauchweh?

Alles was Ihr erfragt, wird auf dem Anmeldezettel notiert. Sobald die Untersuchung fertig ist, stellt Ihr dem kuscheligen Patienten noch ein Rezept aus. Nun wird der Patient passend zum Krankheitsbild weitergeschickt.

An dieser Station braucht Ihr pro Untersuchung ein bis zwei Personen, mindestens eine Biertischgarnitur, ein Maßband, eine Waage, ein Stethoskop, eine Blutdruckmanschette, Stifte und Rezepte zum Ausfüllen.

Tipps:

● Je nach erwarteter Besucherzahl müsst Ihr die Anzahl der Untersuchungen aufstocken. Pro Biertischgarnitur bringt Ihr zwei Untersuchungen unter.

● Beim Pulsmessen setzt Ihr das Stethoskop dem Kind auf und klopft leicht auf die Membran. So wird ein Herzschlag gespielt und das Kind wird überrascht sein, dass sein Kuscheltier lebt.

Achtung, es wird geröngt!

Röntgen

Bei Verdacht auf gebrochene Knochen kommt das Kuscheltier nach der Untersuchung zum Röntgen. Nach dem Vorgang bekommt das Kind ein Röntgenbild zum Anschauen. Sollte der Knochen gebrochen sein, darf das Kind weiter in den OP gehen. Hier benötigt Ihr eine Person, einen Biertisch, einen Röntgenapparat (könnt Ihr Euch aus Pappe, Alufolie und einer Taschenlampe selber basteln), ein Tablett oder PC mit den Röntgenbildern.

Tipp: Die Kinder freuen sich noch mehr, wenn sie ein ausgedrucktes Röntgenbild mitnehmen können.

Ab in den OP

Operation

Da diese Station eine der spannendsten für die Kids ist, landet der Patient bei fast jeder Diagnose hier. Der Patient bekommt eine Narkose, wird beatmet und operiert. Hier benötigt Ihr ein bis zwei Personen, einen Biertisch, einen Beatmungsbeutel, OP-Kittel und alles andere, was Ihr an OP-Utensilien auftreiben könnt.

Tipp: Den Kindern macht es noch mehr Spaß, wenn sie selbst Hand anlegen können, um ihr Kuscheltier zu operieren.

Aber Achtung: Die Kuscheltiere werden nicht aufgeschnitten.

Im OP

Verbände und Gipsen

Hatte der Patient einen gebrochenen Knochen, landet er beim Gipsen. Auch nach jeder OP kommen die Patienten zum Verbandanlegen an diese Station. Das Kuscheltier bekommt nun einen kleinen Gips fixiert mit einer Mullbinde. Auch hier freuen sich die Kinder, wenn sie die Mullbinde selber anbringen dürfen.

Ihr braucht eine Person, einen Biertisch, Mullbinden, Verbandsschere und vorbereitete Gipse (Gipsbinden gibt es in der Apotheke oder im Bastelladen).

Tipp: Die Gipse solltet Ihr vorher vorbereiten. Dazu werden die Gipsbinden angefeuchtet, flach auf Zeitungspapier ausgebreitet, dass sie leicht antrocknen. Dann in eine Rundung formen und austrocknen lassen, evtl. im Backofen trocknen. Denkt daran, unterschiedliche Größen anzufertigen.

Gips anlegen: Die Kinder helfen fleißig mit

Apotheke

Nun ist der Patient fertig behandelt und bekommt noch „Medikamente“. Eine Person spielt den Apotheker. Ihr braucht noch einen Biertisch und Medikamente. Das sind z.B. Gummibären, Bonbons oder Traubenzucker.

Tipp: Dies ist die beste Station, um JRK-Flyer und eine Spendendose aufzustellen.


Um so eine Teddyklinik bei Euch zu veranstalten, benötigt Ihr ausreichend Platz. Ihr könnt die Klinik in einem großen  Raum in die Länge gezogen oder mehrreihig aufbauen. Solltet Ihr noch Personal übrig haben, könnt Ihr dazu parallel Kinder- und Wundenschminken anbieten.

Viel Spass!

Zur besseren Heilung gibts Medikamente in der Apotheke
Bei Fragen zur Teddyklinik: www.jrk-peissenheim.de