Erste Hilfe bei Verbrennungen

In dieser Ausgabe geht es um die richtige Erste Hilfe bei Verbrennungen. Natürlich behandelt auch unser Juniorhelfer-Programm dieses Thema und bietet drei verschiedene Einstiegsmöglichkeiten an, z.B. für eine Gruppenstunde oder in der Schule. Egal, ob die Vorlesegeschichte, die Motivationsbilder oder der Comic verwendet werden – am Ende verbrennt sich der neugierige Alan immer seine Hand.

Text: Florian Rößle Fotos: BJRK
2/2017

Die 3 Verbrennungsgrade

Das wissen die meisten: sehr hohe Temperaturen können die Haut verbrennen.

Aber Vorsicht: Auch wenn Deine Haut zu lange weniger hohen Temperaturen ausgesetzt ist, kann das schon zu Verbrennungen führen. Zum Beispiel durch den Temperaturstau einer Wärmflasche oder einer Heizdecke. Wie schlimm eine Verbrennung ist, wird in (wenigstens) drei Grade eingeteilt.

Bei einer Verbrennung 1. Grades ist die Hornschicht der Haut durch Rötung und Schwellung geschädigt.

Im 2. Grad ist die Haut bis in die Keimschicht verletzt und bildet Blasen.

Im 3. Grad ist die Haut am schlimmsten verletzt. Die tiefer gehende Schädigung zeigt sich durch Grau- Schwarz-Färbung und Verkohlung des Gewebes.


Die Neunerregel

Mit Verbrennungen ist nicht zu spaßen!  Die Gefahr eines lebensgefährlichen Verbrennungsschocks besteht bei Kindern schon ab ca. 5% verbrannter Körperoberfläche, bei Erwachsenen ab ca. 10%. Die Neunerregel hilft Dir, das Ausmaß der Verbrennung besser zu erkennen. D.h. wie viel Prozent Körperoberfläche von der Verbrennung betroffen sind.

Die Verbrennungskrankheit

Durch Brandverletzungen kann es zu einer Regulations- und Funktionsstörung kommen, die alle Organe im Körper betreffen kann. Man spricht dann von der Verbrennungskrankheit. Diese wird ausgelöst durch:

●  Verbrennungsödeme, eine Ansammlung von  Gewebeflüssigkeit

●  Übersäuerung des Blutes wegen der CO2 Anreicherung

●  die Einschwemmung von Verbrennungstoxinen (das sind Gifte) in den Blutkreislauf


Hilft das Kühlen?

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass man durch das Kühlen von Verbrennungen lediglich einen sehr kurzfristigen schmerzlindernden Effekt erzielt. Bei großflächigen Verbrennungen ist die Gefahr einer Unterkühlung jedoch sehr groß. Die durch eine Unterkühlung entstehende Kreislaufbelastung kann im weiteren Behandlungsverlauf sehr viel problematischer sein als die Verbrennungswunden auf der Haut selbst. Durch den Verlust der Haut und ihrer Schutzfunktion ist bei Verbrennungsopfern die Wärmeregulation des Körpers gestört.

Wichtig für Euch Ersthelfer: Achtet besonders darauf, dass der Patient oder die Patientin nicht auskühlt (Stichwort: Wärmeerhalt). Größere verbrannte Körperoberflächen werden deswegen nicht gekühlt. Kühlen ist aber für kleinere Verbrennungen durchaus geeignet, um den Schmerz zu lindern. Als Maßeinheit für kleinflächige Verbrennungen könnt Ihr Euch an der Oberflächengröße der Handinnenfläche des Betroffenen orientieren. Diese kleinen Verbrennungen kann man sofort durch Überspülung mit Wasser kühlen. Das Kühlen wird auf die verbrannte KörpersteIle begrenzt. Am Körperstamm darf nicht gekühlt werden.

Lust auf mehr? Alle Unterlagen zum Juniorhelfer unter: www.jrk-bayern.de/junior…