Kleine Kunststücke und große Augen

Tipps und Tricks für den Kinderzirkus: „Für mich ist die Zirkuskunst die höchste aller Künste überhaupt. Die Kraft ihrer Möglichkeit ist geradezu grenzenlos.“ Homré de Balzac.

Yvonne Oeffling
2/2008

Das Zirkuserlebnis ist ein Erlebnis an sich. Davon konnten sich auch die Teilnehmer des Seminars „Kleine Kunststücke und große Augen – Tipps und Tricks für den Kinderzirkus“ überzeugen. Von 30. Mai bis 1. Juni verwandelte sich der Seminarraum auf Burg Feuerstein zu einer einzigartigen Manege, in der atemberaubende, spektakuläre und noch nie da gewesene Kunststücke entstanden. Bereits am Freitagabend war der Zirkusvirus auf die Teilnehmer übergesprungen! Bei der Jonglierwiese wurden schon erste unglaubliche Tricks zum Besten gegeben und der Kostümfundus geplündert.

Am Samstag hatten die Teilnehmer die Möglichkeit aus sieben angebotenen Zirkusdisziplinen vier auszuwählen und ihr Wissen in diesen Bereichen zu vertiefen. Warum ist Clown sein nicht lustig? Wie kann man wilde Löwen bändigen? Tut es sehr weh auf einem Nagelbrett zu stehen? Wie geht es, dass die Bälle alle in der Luft bleiben? Wie weit können Flöhe springen? Wie funktioniert das mit dem Stapeln von Menschen? – Diese und noch viele andere Fragen wurden in den Workshops von Clownerie über Jonglage, Fakir, Kinderzirkusstandards, Poi Swinging bis hin zu Akrobatik und Rope Skipping beantwortet. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Weitergabe von Tipps und Tricks bei der Vermittlung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Nicht die sportliche Leistung, sondern der Spaß am Experimentieren sowie Präsentation und Inszenierung standen im Vordergrund.

Applaus bekommen hier alle! Jeder fi ndet hier seinen Platz, für jeden gibt es etwas zu tun und wer sich nicht sicher ist, dem wird geholfen. Durch die Vielfalt, die der Zirkus bietet, können Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit ganz unterschiedlichen Interessen und Talenten ihre Vorstellungen umsetzen und sich ihre eigene kleine Welt schaffen. Wie das praktisch aussieht, davon konnten sich die Artisten in der Nummernerarbeitung für die Gala am Samstagabend überzeugen. Da wurde viel gemeinsam geprobt, Aufgaben aufgeteilt, Requisiten hergerichtet, Kostüme zusammengestellt,…

Jeder konnte nach seinen Talenten und Interessen die Gala mitgestalten. Heraus kam eine einstündige Vorstellung mit vielen tollen, herausragenden und spektakulären Kunststücken. In sieben verschiedenen Nummern zeigten die Teilnehmer, was sie alles im Laufe eines einzigen Tages erarbeitet hatten. – Unglaublich!

Zu einem richtigen Zirkus gehört auch eine eigene Zirkuswerkstatt. Am Sonntagvormittag wurden deshalb mit einfachen Materialien gefährliche „Devil Sticks“ gebaut. Diese „Teufelsstäbchen“ sind eines von vielen Jongliergeräten, welches man ganz einfach und preisgünstig selber bauen kann.

Zirkus macht Spaß und bleibt als etwas Besonderes in der Erinnerung der beteiligten Artisten und Zuschauer. Diese Erinnerungen und viele Anregungen und Tipps für Zeltlager, Gruppenstunden und vieles mehr konnten die Teilnehmer mit nach Hause nehmen. Und so wird es vielleicht schon bald in einigen Kreisverbänden heißen: Vorhang auf – Manege frei!