U18-Wahl in Neu-Ulm

Im Zuge der diesjährigen Bundestagswahlen am 27. September 2009 hatten im Landkreis Neu-Ulm alle Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre die Möglichkeit, in einer U18 Wahl ihre Stimme abzugeben. Ein Angebot, das durchaus Interesse erweckte.

Silke Negele und Team
4/2009

Eine Liste, zwei Kreuze und eine schwere Entscheidung. So geht es den meisten 18jährigen wenn sie das erste Mal vor einem Stimmzettel sitzen. Welche Partei soll ich wählen? Wer sind denn diese Politiker? Was für Ansichten vertreten sie? Wie wird denn gewählt? Was hat mein Kreuz für Folgen? Dies sind nur einige von unzähligen Fragen, die jungen Erwachsenen bei Ihrer ersten Wahl durch den Kopf gehen.

Um bereits Jugendlichen die Angst und das Desinteresse vor einer Wahl und der Politik zu nehmen wurde zum ersten Mal 1996 in Berlin die U18-Wahl ins Leben gerufen. Hierbei erhalten Kinder und Jugendliche die Möglichkeit sich schon früh mit Politik auseinander zu setzten und sich daran zu beteiligen.

An dieser Aktion hat sich auch das Jugendrotkreuz Neu-Ulm beteiligt und hat ein Wahllokal ins Leben gerufen. Am 18. September 2009 hatten alle Kinder und Jugendlichen aus Neu-Ulm – unabhängig von Nationalität, Religion oder Staatsangehörigkeit – die Möglichkeit, Ihre Meinung kund zu tun. Zuerst gab es eine Podiumsdiskussion mit den lokalen Direktkandidaten. Dr. Georg Nüsslein (CSU), Frank Berger (FDP), Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD), sowie einem Vertreter der jungen Grünen aus Neu-Ulm. Hierbei wurden wichtige Themen angesprochen, wie z.B. die Schulbildung und es entstand eine angeregte Diskussion über das dreigliedrige Schulsystem, Notengebung, den anschließenden Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und über die Schule als Einrichtung. Auch die Energieversorgung durch Atomstrom war ein ergiebiges Thema, das aufgrund des hohen Interesses der Jugendlichen fast den Zeitrahmen sprengte.

Anschließend fanden alle die Zeit und die Möglichkeit Ihre Stimme abzugeben. Die Wahlergebnisse sprachen für sich. Alles in allem ein rundum gelungener Nachmittag mit viel Unterstützung durch den Oberbürgermeister Gerold Noerenberg der Stadt Neu-Ulm.