JRK Aktuell und Interessant Bezirks-Wettbewerb

Dass das Jugendrotkreuz im Bayerischen Roten Kreuz aktuell und interessant ist, dass zeigte sich vom 3. bis 5. Juli 2009 in Mellrichstadt. Dort waren mehr als 200 Jugendrotkreuzler aus ganz Unterfranken beim Bezirksentscheid aktiv.

Hanns Friedrich
3/2009

Da mussten Aufgaben, wie Kenntnisse der Ersten Hilfe, ebenso gelöst werden wie praktische Beispiele oder man sollte auch wissen, wer der Gründer des Roten Kreuzes ist und dass es die Schlacht von Solferino gab, wo Henry Dunant die Idee zu dieser heute weltweit größten Hilfsorganisation hatte. An dem Wettbewerb nahmen die erfolgreichen Siegermannschaften in den Stufen Bambini (6 - 9 Jahre), Stufe I (10 - 12 Jahre), Stufe II (13 - 16 Jahre) und Stufe III (17 - 27 Jahre) aller BRK-Kreisverbände in Unterfranken teil.

Und was die Kinder und Jugendlichen so alles wussten, das zeigte sich recht schnell beim Parcours am Nachmittag an den verschiedensten Standorten rund um Mellrichstadt. So zum Beispiel am Sportplatz, wo es darum ging, das Gedächtnis zu trainieren, an anderer Stelle ging es um das theoretische Wissen zum Roten Kreuz aber auch um Erste-Hilfe-Theorie und das Jahresthema, das Wissen im Wettbewerb um das Thema „Weltall“. Die Teilnehmer waren rundum gefordert, sagte Cornelia Schmelz, Vorsitzende des Bezirksausschusses Jugendrotkreuz in Unterfranken und Wettbewerbsleiterin, sowie der Oberschiedsrichter, Günter Gradl. Mit im Team natürlich Thomas Schlott vom BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld. Er hatte am Samstag einige Kilometer
abgelaufen, als er immer wieder von Station zu Station ging und nach dem Rechten sah.

Da galt es zum Beispiel, sich um Essen und Getränke zu kümmern, darum, dass Abfall abgeräumt wird oder auch einmal um die Nachfrage, wo denn die nächste Gruppe bleibt. Das Handy Schlotts klingelte dann auch unentwegt. Kein Wunder, dass er da so manches Mal die Stirn in Falten zog, wenn er schon wieder am Telefon verlangt wurde. Einiges zu tun hatten aber auch die Schiedsrichter, denn neben den knapp 200 Teilnehmern waren rund 50 Helfer, inklusive Schiedsrichter im Einsatz. Die mussten manchmal ein wenig nachhelfen, wenn es zum Beispiel bei den Bambinis darum ging einen Bewusstlosen zu versorgen. „Na, was meint ihr, friert so ein Bewusstloser nicht?“ hieß es da zum Beispiel oder auch „Ihr kennt doch die stabile Seitenlage, was muss man da mit den Beinen machen?“ Letztendlich hatten es die sechs bis neunjährigen aus Mellrichstadt aber doch geschafft und sich eine ordentliche Punktezahl geholt.

Bei der Gruppe aus den Hassbergen ging es um einen Unfall, bei dem ein Verletzter Prellungen am Brustkorb hatte, Atemnot auftrat und er offensichtlich unter Schock stand. Ein Motorradfahrer mit Sturzhelm war bewusstlos. Wie reagieren? Die Gruppe aus den Hassbergen kümmerte sich sofort um beide, setzte korrekt einen Notruf ab und beruhigte den jungen Mann, der offensichtlich einen Schock hatte. Schließlich kam auch der Motorradfahrer wieder zu sich und konnte entsprechend versorgt und dann den Rettungsassistenten übergeben werden.

Bei einem weiteren Fallbeispiel ging es um ein ganz aktuelles Thema: Ein Straßenfest. Hier schauen Hanni und Nanni ihrem Vater beim Grillen zu und als er Fleisch holt, spielen sie am Grill. Plötzlich gibt es eine Stichflamme. Das hatte zur Folge, dass ein Kind bewusstlos wurde, das zweite Verbrennungen 2. Grades an beiden Unterarmen und Händen hatte. Auch hier musste schnell und korrekt gehandelt werden. Die Gruppe aus Würzburg, die gleich ihr Maskottchen mitgebracht hatte, setzte den Notruf ab, holte Decken und kühlte mit Wasser die Verbrennungen. Es war nicht immer einfach, erfuhr man dann im anschließenden Gespräch, wo die Schiedsrichter die Leistungen besprach, auch Lob aussprach und so manches Mal auch Hinweise gab, wie man es besser machen könnte. Für ein Fallbeispiel hatte die Gruppe übrigens zehn Minuten Zeit und konnte insgesamt 80 Punkte erreichen.

Bewertet wurde zum Beispiel schon das Aufteilen der Gruppe auf die Verletzten, die Zusammenarbeit und, dass die Verletzten nie alleine gelassen werden dürfen. Natürlich wurden auch die Notrufnummern abgefragt, es ging um den Eigenschutz und auch das Erkennen der Verletzungen spielte eine große Rolle. Die korrekte stabile Seitenlage oder auch die korrekte Notrufnummer brachten jeweils gar acht Punkte auf einmal ein. Die Schiedsrichter achteten auf Betreuung und Zuspruch, aber auch auf den schonenden Umgang mit dem Verletzten oder die Lagerung nach Wunsch des Betroffenen. Fünf extra Bonuspunkte konnte man sich holen, wenn man besondere Ideen oder Einfälle in der Gruppe hatte. Insgesamt zeigte sich beim Wettbewerb aber schnell, dass die Jugendrotkreuzler aus den verschiedensten unterfränkischen Landkreisen fit sind. Beim Bezirkswettbewerb kristallisierten sich schließlich diejenigen heraus, die am Landeswettbewerb vom 17. bis 19. Juli 2009 in Iphofen teilnahmen.