Gasexplosion in Straubing

Wenn ein Unfall mit mehreren Verletzten passiert, sind
alle Beteiligten erst einmal geschockt. Dabei ist es gerade
jetzt wichtig, den Schreck schnell zu überwinden und
den Verletzten zu helfen. Auf den Ernstfall vorbereiten
– das ist Aufgabe der Notfalldarstellung.

JRK Straubing-Bogen, AK Öffentlichkeitsarbeit
1/2009

„Gasexplosion in Straubing“ so lautete die Meldung für rund
250 Einsatzkräfte von Feuerwehr, BRK, MHD, THW und Polizei
zu Beginn einer großen Einsatzübung mit 25 Verletzten.
Als Ausgangssituation wird von einer „Explosion bei Abbrucharbeiten“
ausgegangen, bei der ein Bagger eine Gasleitung
beschädigte.

Zum Zeitpunkt der Explosion befanden sich 25 Bauarbeiter in
und um das Gebäude. Die zum Teil schwer verletzten Arbeiter,
dargestellt durch realistisch geschminkte Übungsverletzte
des JRK, wurden im Gebäude eingeschlossen oder unter
Trümmern eingeklemmt. Die Verletzten wurden von Olga
Breidenbach, Marina Hecht, Birgit Stahl und Anna Steger geschminkt.
Vier Stunden vor Beginn wurden bereits die ersten
Opfer geschminkt. Neben Schockverletzten gab es Verbrennungen,
Knochenbrüche, Pfahlverletzungen, Schnittwunden
und viele kleinere Wunden. Die Schminkerinnen arbeiten rekordverächtlich,
um die vielen Verletzten realistisch wirken
zu lassen. Jeder Mime bekam zu Beginn eine Anhängekarte
mit dem darzustellenden Verhalten durch Mimik und Gestik
zu seinen Verletzungen. Natürlich wurde auch die Kleidung
dementsprechend präpariert.

Anschließend wurden die Mimen in geheimer Mission an die
alte Mühle gebracht. Nur wenige Führungskräfte der verschiedenen
Organisationen waren vorab informiert worden.
Als erste Übungsaufgabe galt es für die anrückenden Einsatzkräfte
den Brand unter Kontrolle zu bringen und sich eine
Übersicht von dem Ausmaß der Explosion zu verschaffen.

Nach dem Löschen des Feuers begannen die verschiedenen
Suchtrupps mit der systematischen Absuche der Schadensstelle.
Auch ein Spürhund der Polizei wurde eingesetzt. Somit
konnten auch die letzten vermissten Personen gefunden
und gerettet werden.

Nach der Erstversorgung vor Ort wurden die Verletzten in
das Klinikum St. Elisabeth in Straubing gebracht. Da das
diensthabende Personal für die Betreuung der vielen Verletzten
nicht ausreichend war, wurde zusätzliches Personal
mobilisiert. Die Verletzten mimten nicht nur gut, auch die Verletzungen
waren so realistisch geschminkt, dass das Krankenhauspersonal
auf den Wegen in den OP-Saal und die
Radiologie-Räume erst merkte, dass es sich „nur“ um eine
Übung handelte. Die Bewältigung eines solchen Verletztenaufkommens
ist die Herausforderung für jedes Krankenhaus
schlechthin.

Die Beteiligten waren begeistert von den „Schminkkünsten“
der vier JRK-Mädels und so sind bereits die nächsten
Übungen gemeinsam mit dem JRK geplant. Getreu dem
Motto „Ohne Mampf kein Kampf“, gab es noch für alle ein
gemeinsames Essen.