Citybound

Raus aus der Komfortzone: so lautete das Motto des City-Bound-Lehrgangs in München, bei dem die Gruppenleiter in ganz praktischer Selbsterfahrung ihr Wissen zum Thema Erlebnispädagogik erweitern konnten.

ek
2/2010

Freitagabend erwartete die Teilnehmer eine Einstimmung in das Thema Erlebnispädagogik. Mit der Einführung des Komfortzonenmodells bekamen alle die Möglichkeit sich zu überlegen, wie viel sie an diesem Wochenende lernen wollen und wie weit sie dafür gehen würden. Am Samstagmorgen galt es, einen Stadtteil von München genau unter die Lupe zu nehmen. Ein erster Kontakt mit den Münchnern kam zustande und unsere Teilnehmer durften viel Wissenswertes über das Glockenbachviertel und Haidhausen erfahren. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt und so malte eine Gruppe ihre gesammelten Infos auf einen großen Pappkarton, den sie bei einem Flohmarkt auf dem Papiermüll gefunden hatte. War die Stadtteilerkundung geschafft, so konnten die Gruppen ihre Musikalität unter Beweis stellen, indem sie der Eisverkäuferin ein Ständchen brachten: „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ und „Jingle Bells“ kamen sehr gut an. Mit einem Sandwichplakat auf dem ein Statement steht, durch die Innenstadt zu laufen, war danach für so manche eine schwierige Aufgabe, die einzelne an die Grenze zur Panikzone brachte und den Schweiß auf die Stirn trieb. „Keine Milliarden für Griechenland!“ wurde dann auch von so manchem Passanten neugierig beäugt und im Vorbeilaufen teilweise rüde kommentiert. Da war die Frage: „Was bekommt man heute für einen Appel und ein Ei?“ nicht ganz so aufregend. Die Gruppen meisterten den Tauschhandel mit Bravour und am Abend konnten wir uns über versilberte Tonhasen mit Rüschenkleidchen und Zuckerdosen im alten Stil wundern. Das Gruppenfoto mit 25 Personen unterschiedlichen Alters und Aussehens stellte alle noch einmal vor eine schwierige Aufgabe. Konnte man beim Tauschhandel dem gegenüber noch etwas anbieten, so musste man sich jetzt auf die gutmütige Teilnahme der Leute verlassen. Nicht jeder wollte warten, bis alle 25 Menschen zusammengefunden waren. Gut ausgeruht, bildete die Einzelaktivität am Sonntag den Abschluss. Die Teilnehmer wurden hinausgeschickt um eine Aktion im Alleingang durchzuführen. Es galt herauszufinden, wie die Weißwurst anno dazumal entstanden ist. Wiederrum konnten die Teilnehmer mit fremden Leuten in Kontakt treten um eine Antwort auf die wichtigste Frage der Münchner zu finden. Am Ende des Lehrgangs waren sich alle einig, dass sie viele neue Ideen und Anregungen in ihre Gruppenarbeit mitnehmen können.