Interkulturelles Basisseminar

Im Würzburger Jugendrotkreuz werden die Themen „Integration und interkulturelle Öffnung“ von einem Arbeitskreis vorangebracht. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf der Sensibilisierung und Qualifizierung. Wie diese aussehen? – Davon berichten wir hier.

Dorothea Schmidt
JUBI Unterfranken, JRK Würzburg
2/2010

Rund 26 Gruppenleiter des JRK Würzburg nehmen an einer Ausbildung teil, in deren Rahmen sie die kulturelle Vielfalt in Würzburg als Gewinn begreifen und sich dafür sensibilisieren, diese Vielfalt aktiv in die Jugendrotkreuzarbeit einzubeziehen. Die Veranstaltungsreihe wird gemeinsam mit dem Stadtjugendring Würzburg und der Jugendbildungsstätte Unterfranken umgesetzt und besteht aus mehreren Abendterminen sowie einem Wochenendseminar. Beim Basisseminar, welches vom 16. bis 18. april 2010 in Reichmannshausen stattfand, lernten die Teilnehmer in vielen Übungen die verschiedenen Aspekte des Interkulturellen Lernens kennen. Sie arbeiteten z.B. zu den Themen Selbst- und Fremdwahrnehmung, Vorurteile sowie Machtverhältnisse und schafften so eine gute Grundlage für die Umsetzung der Öffnung.

Der Eisberg als Symbol für Kultur?

Was haben die Teilnehmer vom Wochenende mitgenommen? Natürlich ist es hilfreich (und interessant!), dass man sich mit kulturellen Unterschieden auseinandersetzt und das Wissen über verschiedene „Kulturen“ erweitert. Wenn dies aber dazu führt, dass Unterschiede festgeschrieben und hervorgehoben werden, dann geht das „Interkulturelle Lernen“ nach hinten los! Die Teilnehmer gehen mit der Erkenntnis nach Hause, dass Menschen sich nicht allein in ethnische Kulturen einteilen lassen. Vielmehr prägen erfahrungen, Kenntnisse, Freunde, Familie, Hobbys usw. den einzelnen und er entwickelt sich fortwährend weiter. Bei der „Interkulturellen Öffnung“ wollen wir in erster Linie den Menschen erreichen und nicht den Migranten.