„Herein!“ steht an der Falltür. Und „willkommen“, sagt der Hai!

Dabei ist gute Beteiligung aber gar nicht so gefährlich. Sie lohnt sich. Ein paar Tipps für die Gruppenarbeit.

Jörg Duda
BJRK
2/2020

Da wo Gruppenmitglieder beteiligt sind und selber entscheiden können, was sie wann wie machen, verbessert sich Identifikation. Auch die Akzeptanz für ein Projekt erhöht sich. Kinder und Jugendliche fühlen sich ernst genommen. Heute gibt es keine Gründe mehr gegen die Beteiligung bei den Prozessen, die Gruppenmitglieder direkt betreffen. Selbst komplexe Fragestellungen können, methodisch begleitet, diskutiert und zu Konsens oder Kompromiss gebracht werden.

Konsens bedeutet: In der Meinungübereinstimmen. [Duden]

 

Kompromiss bedeutet: Alle müssen ein wenig von ihren Zielen zurückstecken und am Ende fühlt sich aber niemand über den Tisch gezogen. [bpb]

Ein paar Prinzipien jedoch lassen sich als Erfolgsfaktoren formulieren. Insbesondere:

Freiwillig

 

Kinder und Jugendliche dürfen nicht zu Beteiligungsprojekten verpflichtet werden, da wo sie selbst gar nicht beteiligt sein möchten.

Ernsthaft

 

Die Behandlung der Anliegen der beteiligten Gruppenmitglieder muss ehrlich sein. An einem Zeltlager auf dem Mount Everest braucht in der Gruppenstunde nicht gearbeitet werden. Die Berge als Ziel könnten aber ein guter Kompromiss sein.

Altersangemessen

 

Es müssen altersgerechte Formen der Beteiligung gefunden werden, um Über- und Unterforderungen zu vermeiden. Mit 8-jährigen ein Zeltlager in 3 Jahren zu planen ist wenig hilfreich, wo doch die nächste Woche und die Zeit bis zur nächsten Gruppenstunde schon weit ist.

Lebensweltorientiert

 

Partizipation sollte an die konkreten lebens- und alltagsweltlichen Bedingungen von Kindern und Jugendlichen anknüpfen, an Themen, die sie persönlich und unmittelbar für bedeutsam halten: In der Gruppenstunde die nächsten JRK-Aktionen gemeinsam ausdenken, planen und umsetzen ist hierbei ein gutes Beispiel.

Begleitung durch Gruppenleitende

 

Hauptaufgabe der Gruppenleitung ist die Schaffung von organisatorischen Rahmenbedingungen. Manipulation muss hierbei vermieden werden. Die Gruppenleitung moderiert den Prozess, der auch über mehrere Gruppenstunden (z. B. bei der Planung eines Zeltlagers gehen kann). Hierbei können
auch feste Rahmenbedingungen im Vorfeld definiert werden („das Zeltlager muss im Zeitraum X sein, da anders keine Gruppenleitung Zeit hat“).

Nachhaltig

 

Die Beteiligung sollte nicht einmalig sein, nicht etwas „Besonderes“. Sie sollte Prinzip der gesamten Arbeit in den Gruppenstunden sein und das Aufwachsen als Gruppenmitglied in immer weiteren Ausprägungen bestimmen.

Zahlreiche Methoden und gute Beispiele gibt es auf der Seite des Deutschen Bund…