Erstes Kinder- und Jugendparlament im Oberallgäu

Turbulente Sitzung mit tollen Arbeitsergebnissen

Thomas Brenner
1/1996

Im Rahmen des traditionellen Oberallgäuer Kinderwochenendes wählten die anwesenden Kinder und Jugendlichen ihre Jugendrotkreuz-Vertreter aus den eigenen Reihen. Zusammengekommen waren 38 Jugendrotkreuzler aus fünf Ortsgruppen. Das Alter der Teilnehmer lag zwischen 7 und 16 Jahren. Das mit 16 Jahren schon eher jugendliche Alter der "Kinder" ist der außerordentlichen Beliebtheit dieser Veranstaltung geschuldet. Gibt es ein größeres Lob für die Veranstalter?

Start am Freitag

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde am Freitagabend, bei dem sich jeder anwesende Jugendrotkreuzler ein Bild von seinem Gegenüber machen konnte, wurde Sandra Ulsperger aus Immenstadt zur Präsidentin des
zusammengetretenen Kinder- und Jugendparlaments gewählt. Zusammen mit ihren beiden Stellvertreterinnen Daniela Jung und Bettina Weber, ebenfallsaus Immenstadt, und den beiden Protokollführern Corina Wünsche und Franz Scheuermann, beide JRK Sonthofen, traten sie sofort ihren Dienst an.
Gemeinsam überlegten sie sich am Samstag, wie sie im Vorfeld ihre erste Sitzung zu organisieren hatten. Am Sonntagvormittag war es dann soweit: Das erste Oberallgäuer Kinder- und Jugendparlament wurde, unter Ausschluß aller Erwachsenen, eröffnet.
Durch das manchmal schon fortgeschrittenere Alter einigerTeil- nehmer traten Interessenskonflikte in bezug auf das Programm auf („ich mag halt net basteln“), die es zu lösen galt. Kurzerhand wurde die eigentliche Thematik der Sitzung verschoben. Auf der Tagesordnung stand nun, anstatt genereller Wünsche an die Leiterin der Jugendarbeit, die Konzeption des Kinderwochenendesdesfolgenden Jahres. Bei der Planung erkannten die anwesenden Jugendrotkreuzler, wieviel Arbeit die Organisation eines solchen Wochenendes mit sich bringt. Unter besonderer Berücksichtigung der Kinderinteressen erstellten sie neben dem Speiseplan folgendes Programm, das meiner Meinung nach für jung und alt recht ansprechend ist und Kompromißbereitschaft zeigt:

Freitagabend: Freizeit und gedankliche Vorbereitung des Bunten Abends am Freitag
Samstag: Basteln von Laternen oder: Tischtennisturnier oder: Freizeit und Spiele, Action-Spiele, Nicolausbesuch mit Buntem Abend, Laternenumzug mit Orientierungslauf, Disco
Sonntag: Aufräumen und Abreise

Im Anschluß wurde eine Hitliste  gewünschter Veranstaltungen aufgestellt:

1) Zelten

2) Disco in Immenstadt mit Einladung aller Oberallgäuer JRK-Gruppen

3) Besuch des Erlebnisbades "Alpamare" in Bad Tölz

4) Schlittschuhlaufen

5) Skiwochenende

6) Hüttenfreizeit

Diese "Hitliste" wurde an die Leiterin der Jugendarbeit und die anwesenden Gruppenleiter übergeben, mit der Bitte um Realisierung dieser Wünsche. „So ein Arbeitsergebnis kann sich sehen lassen“, teilte die Leiterin der Jugendarbeit, Claudia Lang, staunend ihrem Stellvertreter und anwesenden Kreisausschußmitgliedern mit. Das verdeutlicht wieder einmal eindrucksvoll, daß man Kinder (und natürlich auch Jugendliche) wirklich nicht unterschätzen sollte.Abgerundet wurde das Wochenende durch den Besuch des Nikolauses und seiner gefürchteten „Klausen“, im Anschluß an eine erlebnisreiche Fackelwanderung. Neben Basteln von schneebedeckten Städten aus Wellpappe und der heißbegehrten Disco konnte auch Tischtennis gespielt, spazieren gegangen oder einfach nur geblödelt werden. Bleibt uns nur zu hoffen, daß das Kinderwochenende 1996 (das schon so früh vorgeplant wurde) zu einem vollen Erfolg für alle Beteiligten wird. Den Sitzungsleitern, allen Organisatoren und Helfern des diesjährigen Kinderwochenendes herzlichen Dank!