„Digital Condom“ in Ungarn

Vom 20.09.-28.09.2019 durfte Maria Baumeister aus Straubing für das Deutsche Jugendrotkreuz am Projekt „Digital Condom – prevent online harrassment“ teilnehmen. Was sie dort erlebte und welche neuen Impulse und Ideen sie von dort mitbrachte, erzählt sie euch am besten selbst…

Maria Baumeister
1/2020

Am 20.09.2019 startete meine Reise nach Ungarn mit dem Zug. Dort traf ich bereits auf die vier anderen Delegierten des Deutschen Jugendrotkreuzes. Zuvor hatten wir gemeinsam entschieden, aus Umweltgründen lieber Zug zu fahren. Später lernten wir alle weiteren Teilnehmenden des Projekts kennen. Dazu gehören Jugendrotkreuzlerinnen und Jugendrotkeuzler sowie Teilnehmende anderer Jugendorganisationen aus der Slowakei, Lettland, Polen, Spanien, Italien und Ungarn. Zusammen erreichten wir abends das Camp, wo wir nach gemeinsamem Abendessen alle zu Bett gingen und gespannt die kommenden Tage erwarteten.

 


Das Programm am nächsten Tag begann mit vielen verschiedenen Workshops. Themen waren beispielsweise Gruppenzwang, LGBTQ+, Diskriminierung von Minderheiten, sexuelle Bildung, sexuell übertragbare Krankheiten und Cybermobbing.

 

Dort wurde viel diskutiert und über eigene Erfahrungen berichtet und ausgetauscht. Für uns wurden auch andere Übungen vorbereitet, beispielsweise erstellten wir in Kleingruppen eine Konstitution mit verschiedenen Gesetzen für unseren eigenen Planeten, wobei wir uns am Ende alle gemeinsam auf eine Verfassung einigen mussten. Jede Delegation hielt auch einen eigenen Workshop innerhalb dieser Woche, so auch die Deutsche. Inhaltlich ging es bei unserem Workshop um das Thema „Hate Speech“. Nach den Workshops tagsüber ging das Programm abends weiter mit den „Intercultural Nights“, wenn noch Platz Bild dazu bei denen sich jedes Land vorstellen und über seine Kultur und seine Traditionen berichten konnte. Beim deutschen Abend am 22.09. kleideten wir uns in Tracht, dekorierten gemeinsam Lebkuchenherzen, brachten typisch deutsche Süßigkeiten zum probieren mit und tanzten später alle gemeinsam.

 


Da das Projekt von Erasmus+ (Baff Ausgabe 3-2019, S.11), dem Programm für Bildung, Jugend und Sport der europäischen Union, unterstützt wurde, gestalteten wir in den letzten Tagen gemeinsam eine Website, auf der man sich zu verschiedenen Themen informieren kann. So fand auch ein Workshop statt, der Erasmus+ thematisierte. Zum Erstellen der Website, teilten wir uns in Gruppen nach den verschiedenen Themenbereichen auf, wobei sich meine Gruppe mit sexuellen Rechten beschäftigte.

 

In der Gruppe starteten wir den Prozess mit einer großen Mindmap, auf der wir alles, was wir mit dem Thema verbinden oder uns wichtig ist, aufschrieben. Anschließend suchten wir Oberpunkte und strukturierten unsere Ideen. Wir entschieden uns, einen Online-Kurs zu planen und umzusetzen, wobei andere Gruppen den Lerninput mithilfe eines Flyers oder eines kurzen Films einbrachten. Unsere Resultate präsentierten wir am Freitag den anderen Teilnehmenden und reflektierten anschließend das Projekt und wie wir uns im Laufe dessen entwickelten.

 

Außerdem erhielt jeder einen YouthPass als Zertifikat für die Teilnahme an diesem Programm. An unserem letzten Abend bereiteten die Teilnehmenden aus Ungarn typisch ungarisches Abendessen zu, um unseren letzten gemeinsamen Abend zu genießen, bevor sich am Samstag, den 28.09.2019 unsere Wege trennten und jeder in seiner Heimat zurückkehrte.

 


Ich bin sehr dankbar und froh, dass ich an diesem Projekt teilnehmen durfte und somit viele Erfahrungen, neue Freunde und schöne Momente gewinnen konnte.

LGBTQ+

LGBTQ+ ist eine aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzung für Lesbian (Lesbisch), Gay (Schwul), Bisexual (Bisexuell), Transgender, Queer + weiter sexuelle Orientierungen, die vom Heterosexuellen abweichen.

Hinweis: Ihr wollt mehr zu unterschiedlichen Geschlechterrollen und sexuellen Orientierungen erfahren, dann schaut euch doch mal den Artikel der AG Diversität  in der baff Ausgabe 2-2018 an.

Hate Speech (Hassrede)

Hate Speech ist:

 

• wenn man Sprache als Waffe einsetzt

 

• um zu verletzen

 

• wenn man andere runtermacht

 

• wenn man sie angreift

 

• oder jemand zu Hass und Gewalt gegen sie aufruft.

 

Dann nennt man das Hass-Sprache.

 

Die Hass-Sprache soll oft Gruppen von Menschen treffen.

 

Menschen aus anderen Ländern werden beschimpft.

 

Das ist Rassismus.

 

Menschen werden wegen ihres jüdischen Glaubens beschimpft.

 

Das nennt man Antisemitismus.

 

Frauen werden wegen ihres Geschlechts beschimpft.

 

Das nennt man Sexismus.

 

 

Die Hetze richtet sich heute oft gegen geflüchtete Menschen.

 

Auch gegen:

 

• Menschen mit Behinderungen.

 

• Homo-Sexuelle. In Zukunft sind es vielleicht andere.

 

 

Die Menschen, die im Internet Hass-Sprache benutzen, nennt man Hater.

(Quelle: https://no-hate-speech.de)