Auch bei Dir kann es brennen

Hast Du Dir schon einmal Gedanken gemacht, was Du bei einem Brand tun musst?

Siegfried Volz
3/2019

Auch wenn ein Brand überraschend ausbricht und die Art und Schwere der Bedrohung immer abhängig von der jeweiligen Situation ist, gibt es dennoch Möglichkeiten, sich vorzubereiten. Die folgenden Beispiele sollen dies verdeutlichen:

Stell Dir vor Du wohnst im 3. Stock. Als Du zum Fußballtraining willst und die Wohnungstür öffnest, kommt Dir sofort eine dichte, schwarze Rauchwolke entgegen. Der Rauch ist so dicht, dass Du Deine Hand nicht vor den Augen sehen kannst. Du atmest den Rauch ein, ringst nach Luft, der Hals kratzt und Du bekommst Angst. Große Angst um Dein Leben.

Was musst Du jetzt tun?

a) Die Nase zuhalten, ganz schnell die Treppe hinunterlaufen und die Feuerwehr rufen.

b) Zurück in die Wohnung gehen und die Feuerwehr rufen.

c) Sofort die Tür schließen, ans Telefon gehen und die Feuerwehr rufen.

Wenn Du Dich für C entschieden hast, dann liegst Du richtig. Dadurch, dass Du die Tür sofort wieder geschlossen hast, konntest Du Dein Leben retten. Bei dem dichten Rauch ist es nämlich nicht zu schaffen über die Treppe ins Freie zu kommen. Auch nicht, wenn Du Dir etwas vor Mund und Nase halten solltest. Würdest Du zurück zum Telefon laufen und die Tür offen lassen, wie im Fall B, würde Dir der Rauch folgen. Noch während Du mit der Feuerwehr telefonierst wirst Du bewusstlos.

Denken wir diesen Fall weiter: Während Du noch mit der Feuerwehr telefonierst, siehst Du, wie durch einen Spalt an der Tür Rauch in die Wohnung dringt.

Was tust Du jetzt?

a) Nachdem Du den Notruf abgesetzt hast, nimmst Du ein Kleidungsstück, eine Decke oder etwas Ähnliches und drückst es auf die undichte Stelle.

b) Du gehst in ein Zimmer, schließt die Tür und machst ein Fenster auf. Am Fenster machst Du Dich der anrückenden Feuerwehr bemerkbar.

c) Du gehst in ein Zimmer und öffnest das Fenster. So kann der Rauch wieder ins Freie ziehen.

A ist richtig. Da der Rauch durch den schmalen Türspalt nicht allzu schnell in die Wohnung kommen kann, kannst Du Deinen Notruf noch mit Ruhe durchgeben. Erwähne dabei, dass Brandrauch durch einen Türspalt in die Wohnung dringt. Wenn Du die Feuerwehr hörst, geh an ein Fenster und mach Dich dort der Feuerwehr bemerkbar. Mit A hast Du Dein Leben gerettet und Sachwerte erhalten. Auch mit B hast Du dein Leben gerettet. Allerdings zerstört der eindringende Rauch die Möbel im Flur: Sollten andere Zimmertüren offen stehen dringt er auch in diese Zimmer. C ist falsch, denn nicht der gesamte Rauch geht ins Freie.

Fragen wir uns noch, wo wohl der Rauch entstanden ist?

a) Vielleicht brennt es in der Wohnung unter Dir. Der Bewohner hat die Wohnung verlassen und dabei die Tür offen gelassen?

b) Durch einen Brand im Keller. Da ständig die Kellertür offen steht, konnte der Rauch ins Treppenhaus gelangen.

c) Durch die offen stehende Haustür.

Möglich sind als Ursachen A und B. Es ist ein schlimmer Fehler, die brennende Wohnung zu verlassen und die Tür offen zu lassen. Genauso falsch und leichtsinnig ist es, ständig die Kellertüre offen zu halten. Aber beide Fehler werden immer wieder gemacht.

Merke Dir: Geschlossene Türen können ein Feuer ein- oder aussperren!

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