Eva Croon ist internationale Botschafterin des Jugendrotkreuz.

Die Internationale JRK-Botschafterin Eva Croon

Hi, ich bin Eva, 22 Jahre alt und komme aus dem Kreisverband Mönchengladbach. Seit 2013 bin ich im JRK und in MG Kreisleitungsmitglied und auch Gruppenleiterin. Neben dem JRK studiere ich Jura im dritten Semester in Köln.

BJRK
Eva Croon
3/2019

Liebe Eva,
seit über einem Jahr bist du nun schon internationale JRK-Botschafterin und darfst das Jugendrotkreuz in Europa und weltweit vertreten. Wo hat dich deine Tätigkeit denn bisher hingeführt?

Ich war bisher im Mai 2018 beim Meeting des Europäischen Jugendnetzwerkes (EYN) in Bishkek, Kirgistan. Im Oktober ging es erst nach Malaysia zum Austausch mit dem Malaysischen Roten Halbmond und am darauffolgenden Wochenende nach Budapest, Ungarn, zur Nationalversammlung des Ungarischen Jugendrotkreuzes. Im Juni 2019 war ich in Solferino beim vierten Internationalen Jugendmeeting mit über 400 Teilnehmern aus 160 Nationalgesellschaften und natürlich auch bei der Fiaccolata. Im August bin ich zur Vorbereitung der Schulung „Digital Condom“ über Cybermobbing in Ungarn und reise im September wieder mit der deutschen Delegation des JRK zum eigentlichen Lehrgang hin. Im Dezember steht noch das Jugendforum vor den statutarischen Meetings in Genf, Schweiz, an.

Beschreibe doch mal deine Aufgabe als internationale Botschafterin.

Primär vertrete ich die Ziele und Interessen des Deutschen Jugendrotkreuzes auf internationaler Ebene. Das heißt also, dass ich auf allen Jugendveranstaltungen, meist Konferenzen oder Camps, anwesend bin, und unsere im Vorhinein abgestimmte Position zu verschiedenen Themen vertrete oder stärke. Gerade in der Vorbereitung zur Strategie 2030 ist das sehr wichtig an den Gesamtverband zu kommunizieren, was zum einen der Jugend in der Bewegung am Herzen liegt, aber auch was wir als DJRK gefördert sehen wollen.

Ansonsten arbeite ich in unseren subregionalen Netzwerken wie dem DACHLL-Netzwerk (Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg) und dem CEYN (Zentraleuropäisches Netzwerk mit Ungarn, Polen, Slowakei) sowie in der Arbeitsgruppe über Kommunikation des EYN. Auch halte ich den Kontakt zu den einzelnen Vertretern aus den Ländern sowie zu den Leitungsteams der Netzwerke. Große Herzensangelegenheit ist es noch, den Bereich Internationales näher an die Basis zu tragen.

Wo, denkst du, müssen wir uns als Jugendrotkreuz in Europa noch mehr einbringen und welche Plattformen gibt es  dafür?

Das Deutsche Jugendrotkreuz hat eine besondere Position im Gesamtverband. Wir sind ein eigenständiger Jugendverband, haben unsere eigene Ordnung, Leitungen und Schwerpunkte und das ist gar nicht selbstverständlich. Zum einen können davon andere Nationalgesellschaften viel lernen, aber vor allem inhaltlich ist Austausch sehr wichtig. Gerade über das EYN und die subregionalen Netzwerke werden Projekte und Best-practices ausgetauscht. So haben wir zum Beispiel aus Irland die „Buddy“-Kampagne über Mobbing zur Verfügung gestellt bekommen oder haben Österreich zu ihrer neuen Kampagne #humanity mit vielen Materialien aus unserer #wasgehtmit Kampagne unterstützt.

Was kann jede/r einzelne Jugendrotkreuzler/in dazu beitragen?

Internationales ist auch für die Basis wichtig, denn jegliche Aktivitäten bereichern unsere Jugendrotkreuzarbeit und stärken die/den Einzelne*n. Wir sind eine internationale Bewegung und so soll ich auch jedes Mitglied als Teil dieser fühlen. Für internationale Begegnungen muss man aber nicht gleich ins Ausland fahren. Die verschiedenen Kulturen im eigenen Land oder die Aufgabenbereiche der Internationalen Föderation in einer Gruppenstunde kennenlernen ist ein einfacher Einstieg, um Hemmschwellen zu senken und dann an einer internationalen Begegnung teilzunehmen. Das Englisch muss da auch meistens gar nicht so perfekt sein, sich grob ausdrücken können reicht. Eine tolle Erfahrung ist zum Beispiel das jährliche Friendship-Camp in Langenlois, Österreich. Und durch wiederkehrende Erfahrungen kann man sich dann auch strategisch gut positionieren, nicht nur in den offiziellen Gremien.