1947 Zeichen: Unsere Grundsätze

Sieben Worte. Ein Gedanke.

Charleen Nowag
1/2019

Menschlichkeit. Unparteilichkeit. Neutralität. Unabhängigkeit. Freiwilligkeit. Einheit. Universalität.


Immer wieder höre ich die Frage: Was sollen die denn überhaupt sein, Grundsätze? Die klingen so geschwollen, gar nicht greifbar. Dabei sind diese Prinzipien in unserem Verband sehr wichtig. Diese sieben Worte sollten die Grundlage unseres Handelns sein, innerhalb und außerhalb des Roten Kreuzes. Trotzdem bekomme ich oft gesagt, dass sich Menschen, die sich bei uns engagieren, nicht mit unseren Grundsätzen identifizieren können. Aber warum ist das so?


Ich denke, das kann diese beiden Gründe haben: Zum einen fehlt vielleicht Verständnis. Zum anderen gibt es für die Begriffe keine ganz eindeutige Definition. Es gibt keine klaren Normen, wie sich menschliches Handeln definiert. Wie man die Begriffe versteht, legt jeder für sich selbst fest. Eine ultimative, allgemeingültige Lösung gibt es nicht.


Gerade deshalb ist es so wichtig, unseren Mitgliedern näherzubringen und erfahrbar zu machen, was die Begriffe für uns bedeuten. Damit alle ein eigenes Verständnis entwickeln und dann danach handeln können. Um das möglich zu machen, finden wir im Jugendrotkreuz immer wieder neue Wege, Aktionen und Methoden. Und so manches Mal verstehen die „Kleinen“ schon mehr als die „Großen“. Fragt man eines unserer jüngeren Mitglieder, können schon fast alle die sieben Grundsätze aufzählen – das ist ein guter Anfang. Mit dem Erklären wird es da allerdings schon schwieriger. Es ist besonders spannend, die Sicht von Kindern auf diese recht abstrakten Begriffe zu hören. Denn häufig verstehen Kinder mehr als wir Erwachsenen denken und haben noch einen unschuldigeren Blick auf die Dinge. Aus ihrer Sichtweise können wir alle viel lernen. Vielleicht sollten wir uns genau deswegen bewusst machen, dass auch die Jüngsten im Jugendrotkreuz einen wichtigen Beitrag dazu leisten, unseren Grundsätzen eine ständige Präsenz zu verschaffen. Und nur, wenn wir sie auch leben, tragen wir den einstigen Gedanken unseres Gründers Henry Dunant weiter: „Helfen, ohne zu fragen wem!“