Renate Schmidt auch als JRK-Landesvorsitzende unterwegs

ZUR STIPPVISITE BEIM BRK-NACHWUCHS IN RIMBACH

 

Jugendrotkreuzler im Gespräch mit ihrer höchsten Repräsentantin / Unterschriften gegen AP-Minen übergeben.

Andrea Genath
N.N.
3/1995

Das Jugendrotkreuz von Bayern und von Nordrhein-Westfalen richtet sich mit einer Unterschriftenaktion an den Deutschen Bundestag zur Forderung nach einem weltweiten Verbot von „Anti-Personen-Minen". Es wurde auch schon eine Debatte im Bundestag herbeigeführt, in der sich alle Parteien dafür aussprachen, das zeitlich begrenzte Verbot, in Deutschland APMinen" herzustellen und zu exportieren, auch weiterhin aufrecht zu erhalten. In den internationalen Gremien setzt man sich dafür ein, daß solche Minen auch in anderen Ländern der Erde nicht mehr hergestellt werden dürfen.


Das JRK Rimbach, Kreisverband Cham, lud diesbezüglich zu einem Informationsabend die Landesvorsitzende des Jugendrotkreuzes, Renate Schmidt, ein. Trotz vollen Terminkalenders konnte es sich die „Landesfrau" der SPD einrichten, an der sehr aufschlußreichen JRK-Veranstaltung teilzunehmen.

Der Gruppenleiter Günther Engl hieß den hohen Gast willkommen und brachte seine Freude zum Ausdruck: „Es war ein großer Wunsch von uns die Landesvorsitzende einmal persönlich kennenzulernen". Günther Engl konnte als stellvertretender Leiter der Jugendarbeit im BRK-Kreisverband die Unterschriftenlisten überreichen, welche in den letzten Monaten gesammelt wurden und die sich gegen die sogenannten „Anti-Personen-Minen" richten. Die Rimbacher Jugendgruppe hat zudem als einzige Jugendgruppe einen Info-Stand errichtet, um die Bevölkerung zu informieren und zur Unterschrift zu ermuntern. Insgesamt haben 2922 Bürger unterschrieben.

Günther Engl dankte Renate Schmidt mit einem Buch für ihr Kommen und stellte dann die Gruppe und deren Arbeit vor. Renate Schmidt wandte sich an die jungen Rotkreuzler, um sich mit ihnen zwanglos zu unterhalten, aber auch, um herauszufinden, wo sie der Schuh drückt. In einer offenen Atmosphäre gingen die Jugendlichen auf ihre Fragen ein und äußerten z.B.ihr Mißfallen über die Streichung oder Kürzung von Zuschüssen.

Wenn sie auch vorher nicht im Roten Kreuz tätig gewesen sei, wohl aber in der Jugendarbeit der Partei, gefalle es ihr, seit zwei Jahren wieder so eng mit der Jugend verbunden zu sein und deren Interessen und Anliegen kennenzulernen und durchzusetzen, äußerte Renate Schmidt im weiteren Gespräch. Bei der „AP-Minen"-Aktion wurde erkannt, daß gegen diese große Ungerechtigkeit etwas unternommen werden muß. Das durch entsprechendes Engagement und Zusammenhalt etwas erreicht werden könne, das habe sich in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, als das Versenken einer Bohrinsel geplant war und durch massiven Protest verhindert werden konnte. Auch jetzt könne durch Einigkeit und Boykott Druck gemacht worden, gegen die französische Regierung, die geplanten Atomversuche im Südpazitik zu verhindern. Diese Macht müsse eingesetzt werden, um den Menschen zu dienen. Das Rote Kreuz sei zwar eine parteipolitisch neutrale Organisation, doch sollten sich hier alle einig sein, daß nichts geschehen solle, was den Menschen schadet.


In der Diskussion mit den Jugendlichen sprach die Landesvorsitzende auch das Thema Mitgliedsbeitrag an. Sie wolle vorrangig wissen, wie die Mitglieder dazu stünden. Auch über Stimmen zur Gründung einer Rotkreuzjugend als direkter Nachwuchsorganisation für die Rotkreuzbereitschaften wurde noch kurz diskutiert.


Der Tag war für alle Beteiligten ein einprägsames Erlebnis.